Oberland: Millionen abgezweigt und Sohn Rennkarriere ermöglicht?

Ein Schweizer Autorennfahrer und sein Vater geraten ins Visier der Berner Staatsanwaltschaft. Möglich, dass die Karriere mit illegalen Mitteln finanziert wurde.

Vigier Beton
Bei Vigier Beton im Berner Oberland fehlte plötzlich viel Geld. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein ehemaliger Rennfahrer und sein Vater stehen im Verdacht der Berner Staatsanwaltschaft.
  • Der Vater hat womöglich die Profikarriere seines Sohnes mit illegalen Mitteln finanziert.
  • Dem Arbeitgeber des Vaters fehlen 24 Millionen Franken.

Die Berner Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte ist auf einen besonderen Fall aufmerksam geworden.

Die Rennkarriere von einem ehemaligen professionellen Rennfahrer wurde womöglich teilweise mit illegal beschafftem Geld finanziert. Das behauptet die Staatsanwaltschaft.

Im Zentrum der Vorwürfe steht der Vater des anonym bleibenden Fahrers. Er soll seinerzeit mehrere Millionen Franken unrechtmässig von seinem damaligen Arbeitgeber, der Vigier Beton Berner Oberland, abgezweigt haben.

Vermögenswerte von Vater und Sohn eingezogen

Das Vater-Sohn-Duo bestreitet die Vorwürfe vehement. Gegen den Vater wird der Vorwurf der ungetreuen Geschäftsbesorgung erhoben. Möglicherweise auch Veruntreuung und Urkundenfälschung. Gegen den ehemaligen Rennfahrer selbst wird wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt. Das berichtet die Zeitung «Der Bund».

Es fehlen knapp 24 Millionen Franken!

Insgesamt handelt es sich um eine Summe von nahezu 24 Millionen Franken. Diese sollen innerhalb von 13 Jahren abgezweigt worden sein. Das Logo des Konzerns war im Gegenzug auch auf den Rennern, unter anderem in Le Mans, zu sehen.

Eine Rennfahrer-Karriere zu finanzieren ist extrem teuer. Eine Formel-2-Saison alleine kostet zwischen zwei und drei Millionen Franken pro Jahr. Selbst für Cockpits in weniger prominenten Serien werden jährlich oft mehrere Hunderttausend Franken fällig.

Vigier reichte im Vorjahr Anzeige ein

Der Zementkonzern Vigier Beton Berner Oberland hat Mitte letzten Jahres Strafanzeige gegen den Vater, der ein Kadermitarbeiter war, eingereicht. Auch darüber berichtete «Der Bund».

Laut den Behörden wurden mittlerweile Vermögenswerte in Form von Fahrzeugen des Rennfahrers und des Vaters beschlagnahmt.

Das Duo muss mit einer Klage oder einem Gerichtsverfahren rechnen. Es gäbe bereits drei rechtskräftige Urteile des Berner Obergerichts, sowie ein Bundesgerichtsurteil.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #2608 (nicht angemeldet)

ist nur Geld. Da haben viele an den Ausgaben der Familie verdient. Sorry, wenn erst nach Jahren gemerkt wird, das Geld fehlt, sehe ich das nicht als das schlimmste der Welt an. Klar, ist das nicht ok. Es gibt jedoch schlimmere Verbrechen, welche dann nicht so hart bestraft werden…

User #5663 (nicht angemeldet)

Der andere Sohn hat sich selbständig gemacht. Wohl auch mit einer Finanzspritze von Vigier.

Weiterlesen

Marco Chiesa SVP
34 Interaktionen
Geldwäsche Mafia
15 Interaktionen

Mehr aus Oberland