Ostern: Wie die Bräuche und Traditionen entstanden sind
Eier färben, Eier suchen, Eier tütschen: Zu Ostern gehören viele Bräuche und Traditionen. Doch was haben diese Rituale mit dem christlichen Feiertag zu tun?
Das Wichtigste in Kürze
- Ostern zählt als höchster Feiertag der römisch-katholischen Kirche.
- In der Vergangenheit haben sich zahlreiche Traditionen und Bräuche zum Fest entwickelt.
- Sie sind meist Symbole für bestimmte christliche Werte und Konzepte.
An Ostern feiern die Christen auf der ganzen Welt die Auferstehung von Jesus Christus. Im Laufe der Zeit entwickelten sich für die Feierlichkeiten verschiedene Bräuche – vom Osterhasen bis zum Osterlamm. Doch woher stammen diese Traditionen und was bedeuten sie?
Der Osterhase als bekanntes Symbol der Ostern
Zu den wohl bekanntesten Osterbräuchen gehört der Osterhase. Dieser versteckt am Feiertag bunte Eier im Garten. Danach geht für die Kinder die Suche los. Was aber hat der Hase mit Ostern zu tun?
Er ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und Leben. Zudem soll er einer Legende zufolge auch ein Bote Gottes sein. Erstmals schriftlich mit dem Fest in Verbindung gebracht wurde der Hase im Jahr 1682.
Der Arzt Johannes Richier erwähnte ihn dazumal in seiner Arbeit «De ovis paschalibus – von Oster Eiern». Da zum Brauchtum aber mehrere Hypothesen existieren, lässt sich der Ursprung nicht genau deuten.
Übrigens: Den Osterhasen gibt es heutzutage natürlich auch in der Schoggi-Variante.
Ostereier in verschiedenen Farben
Ebenfalls ein beliebtes Ritual für Ostern ist das Ostereier-Färben. Doch während wir die Eier heute in allen Farben bunt bemalen, wurden sie früher vor allem rot gefärbt.
Denn die Eier standen im christlichen Glauben einst symbolisch für die Auferstehung Jesu. Die rote Farbe soll demnach auf das vergossene Blut von Jesus hindeuten.
Eier tütschen
Sobald die Eier bemalt, versteckt und wieder gefunden wurden, sollten sie natürlich auch gegessen werden. Doch bevor das passiert, kommt es zum «Eiertütschen».
Bei dem Brauch handelt es sich um ein kleines Spiel. Jeweils zwei Personen treten gegeneinander an und tütschen ihre Ostereier. Sieger des Wettbewerbs ist derjenige mit dem robustesten Ei.
Osterkerze
Ein weiteres Ritual für Ostern ist die Osterkerze. Das Brauchtum stammt ursprünglich von einer heidnischen Tradition ab. Mit der Zeit hat sich die Bedeutung der grossen Kerze aus Bienenwachs jedoch verändert. Heute symbolisiert sie, wie viele andere Osterbräuche auch, die Auferstehung von Jesu Christi.
Die Osterkerze wird in der Kirche in der Nacht auf Ostersonntag erstmals entzündet. Bis hin zu Pfingsten wird sie dann immer wieder entzündet.
Osterbrunch
Oft wird an Ostern die ganze Familie für einen grossen Osterbrunch zusammen getrommelt. Dabei dürfen die Ostereier auf dem Tisch natürlich nicht fehlen. Woher die Tradition stammt, ist unklar.
Vermutet wird, dass es mit der Fastenzeit in Verbindung steht. Die gefärbten Eier im Zeichen für die Auferstehung Jesus wurden demnach mit einem ausgiebigen Frühstück zelebriert.
Das Osterlamm als weiteres Ritual
Ebenfalls weit verbreitet an Ostern ist das sogenannte Osterlamm. Es handelt sich dabei um einen Rührteig in Form eines Lammes, welcher für das Osterfest gebacken wird. Früher sah das Ritual jedoch noch ein wenig anders aus.
Im christlichen Glauben symbolisierte ein Lamm früher das Leben. Zudem ist im neuen Testament mit Lamm auch Jesus selbst gemeint. Entstanden ist das Osterlamm aus einem frühen Ritual der Christen. Es war damals üblich, Lammfleisch in den Kirchen unter den Altar zu legen und an Ostern zu essen.