Paar lässt Walliser Hotel verwahrlosen und taucht ab

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Oberwallis,

Ein Walliser Pächterpaar aus der Niederlande ist seit Tagen spurlos verschwunden. Die beiden hinterlassen einen Schuldenberg und ein verwahrlostes Hotel.

Hotel Schmitta Fiesch VS
In Fiesch VS wurde einem Pächterehepaar wegen ausstehenden Mieten und unbezahlten Rechnungen die Betriebsbewilligung entzogen. Hier das Hotel «Schmitta». - Screenshot Google Streetview

Das Wichtigste in Kürze

  • Einem Pächterehepaar wurde wegen unbezahlter Rechnungen die Betriebsbewilligung entzogen.
  • Seit einigen Tagen sind die beiden verschwunden.
  • Das Hotel hinterlassen sie in einem katastrophalen Zustand.

In Fiesch VS müssen zwei Hotels – die «Schmitta» und das «Lodge Inn Fiesch» – schliessen. Wegen unbezahlter Rechnungen und ausstehenden Mieten ist den Pächtern, einem holländischen Ehepaar, vor Weihnachten die Betriebsbewilligung entzogen worden.

Die Ehefrau äusserte sich damals gegenüber dem «Walliser Boten» geknickt: «Es tut einfach nur weh.» Sie war überzeugt, dass sie nach dem Weihnachtsgeschäft ihre Rechnungen hätten begleichen können.

Der Besitzer, Fabian Albrecht, sagte, er habe keine andere Wahl gehabt: «Wir haben alles probiert, Fristen gesetzt, eingeschriebene Briefe geschickt, aber diese wurden nicht einmal abgeholt. So haben wir dem Ehepaar per Ende Februar gekündigt.»

Nun sind die Pächter plötzlich spurlos verschwunden, wie die Zeitung berichtet.

«Alles ist verdreckt»

Das letzte Mal werden sie am Morgen des 27. Februar in Fiesch gesichtet, wie sie einen Transporter beladen. Später am selben Tag hätte das Ehepaar einen Termin mit einem Beamten des Betreibungsamtes gehabt.

Als dieser sich vor verschlossenen Türen wiederfindet, erklärt sich Besitzer Albrecht bereit, ihm Zugang zum Hotel «Schmitta» zu gewähren.

Böses lässt sich erahnen, denn: Schon von aussen gibt das Hotel laut Bericht kein gutes Bild ab. Grosse Mengen Altöl stehen vor dem Haus. Nicht nur unschön, sondern auch eine Brandgefahr.

Noch schlimmer ist es im Hausinnern: «Alles ist verdreckt, die Küche muss seit Jahren nicht mehr richtig gereinigt worden sein», erzählt Albrecht.

Im ganzen Haus rieche es nach «Chlor, Hunde-Urin und Rauch». In den Kühlschränken liegen seit Jahren abgelaufene Lebensmittel.

Inventar im Wert von 120'000 Franken fehlt

Nicht nur der Zustand des Gebäudes ist erschreckend – auch Gegenstände wie Kaffee- und Waschmaschinen fehlen plötzlich.

Diese gehören eigentlich dem Eigentümer und haben einen Wert von rund 120'000 Franken. Albrecht hat mittlerweile Anzeige wegen Diebstahl erstattet.

Warst du schon einmal in Fiesch VS?

Der Zustand der Räumlichkeiten sei so schlecht, dass sich eine Grundsanierung wahrscheinlich nicht lohne, sagt Albrecht.

Er überlegt sich sogar, das Gebäude ganz abzureissen und ein neues zu bauen.

Kommentare

User #2277 (nicht angemeldet)

Normalerweise macht man als Beizer zum Schluss nochmal die traditionelle zünftige "Ustrinkete", Alles zum halben Preis. Dann hätten die nochmal Kasse machen können, bevor abhauen.

User #1573 (nicht angemeldet)

IN DEN RESTAURANTS SIND DIE WEINE VIEL ZU TEUER ! AIGLE MUREILLES IN UNSERER GEGEND:58.00-65.00 FR. ICH KONNTE BEI DENNER 120 FLASCHEN LETZTES WOCHENENDE MIT 20% RABATT FÜR FR.10.80 DIE FLASCHE KAUFEN ! DAS WAR EIN GUTER PREIS !

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