Personalmangel: Am Genfer Flughafen stapeln sich 600 Gepäckstücke
Am Flughafen Genf herrscht Chaos. Rund 600 verlorene Gepäckstücke stapeln sich dort. Schuld daran ist der Personalmangel an anderen Flughäfen.
Das Wichtigste in Kürze
- 600 verlorene Gepäckstücke stapeln sich am Flughafen Genf-Cointrin.
- Laut Swissport ist der Personalmangel an anderen Flughäfen schuld daran.
- Reisende erzählen von Chaos und Überforderung rund um das verlorene Gepäck.
Gegen Ende des Sommers stapeln sich an Flughäfen diverse verlorene Gepäckstücke, so auch in Genf. Dort herrscht derzeit ein regelrechtes Gepäckchaos.
Rund 600 Koffer und Taschen stapeln sich in der Ankunftshalle in Genf-Cointrin. Der Grund dafür ist das Chaos an anderen Flughäfen.
Christophe, ein Lehrer aus Genf, ist davon betroffen. Als er von einem Trip aus Deutschland zurückkehrte, hiess es in Genf, sein Gepäck sei während des Fluges verloren gegangen, wie er der «Tribune de Genève» erzählt.
Gepäck muss selbst gesucht werden
Einige Tage später rief er den Kundendienst der Bodenabfertigungsfirma Swissport an. Dort hiess es, seine Sachen würden am 16. August ankommen. An besagten Tag hiess es jedoch, sein Gepäck sei noch immer nicht gefunden worden. Wenige Tage später machte er sich auf den Weg, um sich vor Ort ein Bild zu machen.
Am Schalter der Gepäckausgabe traf er auf eine lange Schlange an Menschen mit demselben Problem. Er erinnert sich an die Situation: «Die Schlange war beeindruckend lang, und die Angestellten schienen überfordert zu sein.» Nachdem er lange wartete, wurde ihm mitgeteilt, er müsse sein Gepäck selbst suchen.
So musste er sich durch Dutzende Trolleys voller verlorener Gepäckstücke wühlen – erfolglos. Was Christophe erlebt hat, scheint kein Einzelfall zu sein. Gegenüber der Zeitung berichten mehrere Personen von ähnlichen Vorfällen.
Swissport bestätigt, dass es seit Mitte August einen massiven Ansturm an Gepäckstücken zu bewältigen gäbe. «Derzeit sind unsere Teams damit beschäftigt, etwa 600 verspätete Gepäckstücke zu identifizieren und dann den Passagieren mit einer Frist von etwa vier Tagen zuzustellen», so Gary Crosilla, Sprecher der Genfer Abteilung von Swissport.
Weniger verspätete Gepäckstücke in diesem Jahr
Das Chaos sei aber nicht auf Swissport zurückzuführen. «Wir haben mit dem Personalmangel an einigen Flughäfen zu kämpfen, was sich auf die Gepäckabfertigung am Abflugort der Passagiere auswirkt», erklärt Crosilla.
Die Passagiere kämen häufiger ohne ihr Gepäck in Genf an. Dieses müsse dann aus dem Ausland nachgeschickt werden.
Crosilla rät Reisenden mit einem verlorenen Gepäckstück, eine Akte bei ihrer Fluggesellschaft oder am Lost & Found-Schalter anzulegen.