Personaltrainer und Sport mit Videogames boomen

Annina Häusli
Annina Häusli

Bern,

Zum Jahresbeginn füllen sich Fitnesscenter, viele gehen trotz Kälte joggen – doch die Digitalisierung hält auch im Sport Einzug.

Fitness Neujahr
Im Januar nehmen sich viele vor, mehr Sport zu machen. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Fitnesscenter und Personaltrainer freuen sich über den Neujahrsboom.
  • Doch Sport wird auch immer digitaler, wie ein Sportwissenschaftler erklärt.

Wer kennt sie nicht: Die berühmt-berüchtigten Neujahresvorsätze. «Gesünder essen», «weniger Alkohol» oder der Klassiker «mehr Sport treiben».

Sie sind beinahe schon «Tradition», wie Sascha Ketelhut, Sportwissenschaftler an der Universität Bern, sagt. «Wenn wir vor einer neuen zeitlichen Periode stehen, denken wir mehr über unsere Ziele nach. Am Ende des Jahres wird dann ein Resümee gezogen, das uns häufig dazu bewegt, etwas zu ändern.»

Fitnessklasse
Mehr Sport zu machen, gehört zu den beliebtesten Neujahrsvorsätzen. - Unsplash

Diese «Änderungen» bemerken unter anderem die Fitnesscenter. «Die 135 Anlagen konnten in den ersten vier Tagen des Jahres bereits knapp 150'000 Trainings verzeichnen.» So freut man sich bei der movemi AG. Und: Im Durchschnitt verkaufe man im Januar aufgrund der Neujahresvorsätze leicht mehr Abos, bestätigt deren Mediensprecherin Silvia Talabér.

Fitness wird digitaler

Die Fitnessangebote werden aber auch immer digitalisierter, so Ketelhut. Nicht zuletzt während der Lockdowns erhielten Angebote wie Peloton oder digitale Personaltrainer Auftrieb. Ein Trend für 2023 sei auch «Exergaming»: Körperliche Aktivität, die mit Videospielen verbunden wird.

Doch aufgepasst: «Viele Spiele reichen in ihrer Intensität nicht aus, um wirklich als sportliche Betätigung durchzugehen.» Aber für Ketelhut stellen sie trotzdem ein interessantes Trainingsmittel dar, weil dadurch die körperliche Anstrengung fast vergessen gehe.

Haben Sie sich Neujahrsvorsätze gesetzt?

Zum Jahresstart setzen viele aber auch auf «reale» Personaltrainer. «Wir stellen bereits Anfang Januar fest, dass die Zahlen zum Vormonat deutlich anziehen», sagt Abed Al-Hijjawi, der Personal-Trainer in Wallisellen ZH ist. Nach den Feiertagen sei das Bedürfnis deutlich höher, sagt er gegenüber Nau.ch.

Yoga an der Ballettstange

Wem ins Gym gehen zu langweilig ist, der wird eventuell bei den neuen Trend-Sportarten im Jahr 2023 fündig. Als Top-Trend gilt «Barre». Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Yoga, Pilates und Ballett. Sie findet (daher der Name) an der Barrestange statt.

barre ballet fitness
Barré heisst die neue Trendsportart. - Pexels

Oder wie wäre es mit Hyrox? Die Sportart vereint das Laufen mit anderen funktionellen Trainingselementen wie Rudern, Wallballs oder Ausfallschritten mit einem Sandsack. Aufgezogen wird das Ganze als grosses Indoor-Sport-Event. Der erste Hyrox-Event in der Schweiz fand vergangenen Herbst statt.

Der Boom nach Neujahr hält laut Personaltrainer Al-Hijjawi erfahrungsgemäss etwa bis zirka Mitte Mai an. Dies bestätigt auch Talabér. «Sobald die Temperaturen signifikant steigen, kombinieren viele Mitglieder ihr Fitnesstraining beispielsweise wieder vermehrt mit anderen sportlichen Freizeitaktivitäten wie Wandern», erklärt sie die Sommerflaute.

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