«Gelenke werden geschont»: Indoor-Walking ist der neue Fitness-Trend

Nau Prominews
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Bern,

Walken in den eigenen vier Wänden? Professor Dr. Sven Ostermeier verrät im Interview, warum Indoor-Walking eine gute Alternative zum Joggen im Freien ist.

Frau mit Yogamatte
Die kalte Jahreszeit ist die Saison für Indoortraining. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Indoor-Walking ist eine Schlechtwetter-Alternative zum Sport draussen.
  • Dabei bewegt man sich drinnen auf der Stelle, aber mit häufigem Richtungswechsel.
  • Das Fitnessprogramm kann auch barfuss durchgeführt werden.
  • Wichtig: Die Füsse abrollen und abwechselnd mit den Fussspitzen und den Fersen auftreten.

Wenn Ausdauer-Sportfans aufgrund des schlechten Wetters nicht ihre Runden im Wald drehen können, bietet sich mit Indoor-Walking eine neue Alternative an.

Das Walken in den eigenen vier Wänden mutiert derzeit zum regelrechten Fitness-Hype.

Kein Wunder, denn der Sport lässt sich «abwechslungsreich variieren und ist gelenkschonend», erklärt Professor Dr. Sven Ostermeier, leitender Orthopäde und Sportmediziner der Gelenk-Klinik Gundelfingen (Freiburg, Deutschland) im Interview.

Was genau ist unter Indoor-Walking zu verstehen?

Professor Dr. Sven Ostermeier: Der Name sagt eigentlich schon recht gut, worum es bei diesem Fitness-Phänomen geht: nämlich das Walken zu Hause.

Platz dafür ist in der kleinsten Wohnung. Denn dabei bewegt man sich auf der Stelle, aber mit häufigem Richtungswechsel.

Damit ist Indoor-Walking eine Alternative zum Fitness-Studio oder dem Joggen im Freien. Der Sportfan kann jederzeit zu Hause durchstarten – wetterunabhängig und gelenkschonend.

Ist das Fitnessprogramm auch barfuss sinnvoll?

Ostermeier: Ja, fürs Indoor-Walking benötigt man keine Sportgeräte, noch nicht einmal Sportschuhe: Auch barfuss ist das Gehen auf einer Stelle dank Matte oder Teppichboden problemlos möglich.

Sportschuhe
Indoor-Walking kann mit oder ohne Sportschuhe praktiziert werden. - Unsplash

Doch ohne sanftes Aufwärmen geht es auch hierbei nicht: Zuvor den Körper strecken und räkeln, die Arme ausschütteln und tief ein- und ausatmen.

Welches Schuhwerk ist beim Indoor-Walking empfehlenswert?

Ostermeier: Ob der Indoor-Walker barfuss oder mit Schuhen durchstartet, bleibt ihm überlassen. Entscheidet er sich für Schuhe, so sollten diese leicht und luftdurchlässig sein.

Die Dämpfung ist bei Teppich-Fussböden eher weniger entscheidend. Nur harte Untergründe wie Parkett oder Steinfussboden erfordern eine Sohlendämpfung wie beim Laufen im Freien.

Was müssen wir beim Indoor-Walking beachten?

Ostermeier: Am besten buchstäblich in kleinen Schritten starten und langsam das Tempo erhöhen. Die Füsse bitte dabei bewusst abrollen und abwechselnd mit den Fussspitzen und den Fersen auftreten.

Die Arme schwingen locker neben dem Körper. Achten sollte man zudem auf eine aufrechte Körperhaltung.

Welche Variationen gibt es beim Indoor-Walking?

Ostermeier: Indoor-Walking lässt sich abwechslungsreich variieren. Förderlich sind beispielsweise Kniebeugen oder andere Übungen mit Gewichtsarmbändern oder Hanteln an Hand- und Fussgelenk.

Gewichte und Sportschuhe, schwarz
Mit Gewichten wird das Indoor-Walking Training intensiver. - Unsplash

Damit das Indoor-Walking Wirkung zeigt, empfiehlt sich mehrmals die Woche ein Training für 30 bis 45 Minuten.

Und noch ein Tipp: Um die Effizienz zu steigern, sollte das Tempo im Verlauf permanent verändert werden.

Warum ist Indoor-Walking so gesund?

Ostermeier: Natürlich ist Indoor-Walking nicht so effektiv wie die Alternative im Freien. Dafür werden die Gelenke auf dem weichen Fussboden mehr geschont als auf dem Asphalt draussen.

Und auch die Sturz- und Verletzungsgefahr sinkt erheblich. Ein weiterer Vorteil: Dieser Fitness-Trend ermöglicht regelmässige Bewegung unabhängig von Ort und Zeit.

Dies bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung, kurbelt die Fettverbrennung an und ist sozusagen ein Lebenselixier für unsere Gelenke: Da der Gelenkknorpel nicht direkt durchblutet wird, ist ein Mindestmass an Bewegung erforderlich, um ihn über die Gelenkflüssigkeit mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen – und somit am Leben zu erhalten.

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