Philosoph Richard David Precht spricht über den Ukraine-Krieg
Richard David Precht, deutscher Schriftsteller und Philosoph, äussert sich im «Blick» zur Kriegs-Situation in der Ukraine. Der 57-Jährige zeigt sich beunruhigt.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Interview mit dem «Blick» spricht Richard David Precht über die aktuelle Lage.
- Der Ukraine-Krieg beunruhigt den deutschen Philosophen.
Richard David Precht gibt seine Sichtweise auf den Krieg in der Ukraine in einem grossen Interview mit «Blick» bekannt. Der Konflikt löst bei ihm gemischte Gefühle aus: Er sei «maximal mitfühlend und maximal kühl, beides nebeneinander, unversöhnt». Wie zahlreiche andere Menschen beunruhige auch ihn die aktuelle Lage in Osteuropa.
Mehr könne er dazu gar nicht sagen, denn die Situation ändere sich ständig. Insofern könne heute Geäussertes morgen schon veraltet klingen. Wichtig sei für ihn, dass er sich immer wieder eine mediale Auszeit gönne, ansonsten werde der Blick «unscharf».
Richard David Precht empfindet Abstrafung als heikel
Der Kriminalisierung von Meinungen steht er kritisch gegenüber, denn Menschen würden zurzeit zu Überreaktionen neigen. «Wer irgendein noch so abwegiges Verständnis für die russische Seite zeigt, wird medial niedergemacht.» Es wirke dann, als ob dieser «unrechtmässige und schreckliche» Krieg legitimiert werde.
Richard David Precht teilt diese Meinung politisch nicht, allerdings ist die gesellschaftliche Abstrafung in seinen Augen sehr heikel. Auch der russische Präsident Wladimir Putin kriminalisiere Meinungen, welche die russische Propaganda infrage stellen würde. In liberalen Demokratien würden abweichende Sichtweisen zum Mainstream geduldet werden, ohne sie zu skandalisieren.