Banken setzen Sanktionen laut Bankiervereinigung konsequent um
Schweizer Banken setzen nationale sowie internationale Sanktionsmassnahmen konsequent um. Dies betont die Bankiervereinigung an ihrer Jahresmedienkonferenz.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut dem Branchenverband setzen Schweizer Banken Sanktionen konsequent um.
- Die Banken würden schon seit vielen Jahren stark in Compliance-Massnahmen investieren.
- Im Februar geriet der Schweizer Finanzplatz international in die negativen Schlagzeilen.
Die Schweizer Banken setzen die nationalen und internationalen Sanktionsmassnahmen gemäss der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) konsequent um. Die Banken in der Schweiz investierten bereits seit vielen Jahren stark in Compliance-Massnahmen. Dies betonte der Branchenverband am Dienstag an seiner Jahresmedienkonferenz.
Weiter heisst es: Der Verband unterstütze die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Massnahmen und des Abwehrdispositivs gegen Geldwäscherei. Es gelte, die gute Reputation und die Integrität der Banken und des Schweizer Finanzplatzes langfristig zu bewahren. Dies in der Schweiz und im Ausland.
Negative Schlagzeilen um Schweizer Finanzplatz
Im Februar war der Schweizer Finanzplatz wegen der «Suisse Secrets»-Enthüllungen international in die negativen Schlagzeilen geraten. Der Credit Suisse wurde dabei vorgeworfen, über Jahre Autokraten, Drogendealer oder mutmassliche Kriegsverbrecher als Kunden akzeptiert zu haben.
Mit der Zinswende und den inflationären Tendenzen sowie den Folgen des Ukraine-Kriegs stehe die Weltwirtschaft herausfordernden Zeiten gegenüber. Dies sagt die Bankiervereinigung weiter. Der international ausgerichtete Finanzplatz Schweiz sei direkt betroffen. Allerdings seien die Banken resilient.
Insgesamt sieht der Verband die Banken heute aber stabil und positiv unterwegs. «Nach den Aufräumarbeiten nach der Finanzkrise und dem Verarbeiten regulatorischer Grossprojekte stehen die Zeichen im Bankensektor auf Wachstum.»
Allerdings brauche es attraktive Rahmenbedingungen, damit der Bankensektor nachhaltig wachsen könne. So bleibt für den SBVg die Steuerpolitik mit der Reform der Verrechnungssteuer im Fokus. Dies auch nach der Abstimmung über die Stempelsteuer.
Die Bankiervereinigung schlägt einen Massnahmenplan mit Selbstregulierungen der Branche vor. Dies, um eine führende Position des Schweizer Finanzplatzes im Bereich der nachhaltigen Finanzwirtschaft zu erreichen. So will der Verband für seine Mitglieder einen Mindeststandard definieren.
Dabei formuliere er konkret verpflichtende Vorgaben für die Beratungsprozesse auf der Anlage- und Finanzierungsseite. Bezüglich der Nachhaltigkeit der Finanzprodukte trage die SBVg die Standards der Asset Management Association Switzerland (AMAS) mit.
Zudem empfiehlt der Verband seinen Mitgliedern, internationalen Netto-Null-Allianzen sowie Nachhaltigkeitsinitiativen im Bankbereich beizutreten. Der SBVg selbst strebe den Supporter-Status bei der Net-Zero-Banking-Alliance an. Des Weiteren setzt sich der Verband zum Ziel: Alle Kundenberaterinnen und Kundeberater sollen über entsprechende Kenntnisse im Bereich ESG verfügen und im Beratungsprozess einsetzen.