Pierre Maudet wäscht seine Hände in Unschuld
Die Vorwürfe gegen Pierre Maudet erhärteten sich in letzter Zeit. Nun meldet sich der angeschlagene Staatsrat zu Wort und verteidigt sich.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Abu-Dhabi-Affäre meldet sich Pierre Maudet nun zu Wort.
- Der Genfer Staatsrat sei von seiner Unschuld überzeugt.
- Es sei ihm peinlich gewesen, die Einladung Abu Dhabis zuzugeben.
Der Genfer Staatsrat Pierre Maudet hat sich erstmals bezüglich seiner Gratis-Reise in das Golf-Emirat Abu Dhabi zu Wort gemeldet. In Interviews heute Donnerstag mit dem «Blick» und mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» verteidigt er sein Vorgehen.
«Ich bin von meiner Unschuld überzeugt», sagte Maudet etwa zum «Blick». Der Grand Prix in Abu Dhabi sei mehr als nur ein Formel-1-Rennen, führte Maudet weiter aus. Es sei ein Stelldichein der wichtigsten Persönlichkeiten. «Es ist wertvoll, dort zu sein», sagte er.
Zu «Le Temps» sagte Maudet, dass er sich nicht für Treffen mit Personen entschuldigen wolle, die Millionen für Arbeitsplätze in Genf investieren wollten. «Ich glaube grundsätzlich, dass ich unschuldig bin.»
«Auf eine Rechnung zu bestehen, wäre als Beleidigung angesehen worden. Undenkbar», erklärte der Politiker im «Blick»-Interview weiter. Wer an den Grand Prix in Abu Dhabi eingeladen werde, könne gar nichts selbst bezahlen. Ein schlechtes Gewissen habe der Genfer Staatsrat deswegen nicht: «Ich hatte nie den Eindruck, dass ich Abu Dhabi etwas schulde», betonte er.
Auf Kosten der Araber
Bezüglich seiner geäusserten Lügen zu der rund 50'000 Franken teuren Ferienreise sagte Maudet: «Es war mir peinlich zu sagen, dass ich mich von einem fremden Staat habe einladen lassen». Er habe nichts Schlechtes getan. Er habe ausserdem zu keinem Moment das Gefühl gehabt, sich zu bereichern.
Auf die Frage, weshalb er bis jetzt geschwiegen habe, antwortet der FDP-Politiker im «Blick», dass er die Justiz nicht habe behindern wollen. «Die Staatsanwaltschaft hat die Anhörungen der involvierten Personen beendet.» Dies gebe ihm nun die Möglichkeit, seine Sicht der Dinge zu schildern.
Mit Konsequenzen wegen der ganzen Situation will er sich obendrein nicht anfreunden. «Für mich ist nicht die Spitze der Partei entscheidend, sondern die Basis». Sie solle sich dazu äussern.
Und zurücktreten wolle er allenfalls, wenn ihn die Justiz wegen Vorteilsnahme verurteilen werde.