Das Logistikunternehmen Planzer sieht sich nach einem Bericht des SRF-Magazins «Kassensturz» herber Kritik ausgesetzt. Gesetze seien nicht eingehalten worden.
planzer kassensturz
Planzer Transport und Logistik in Härkingen. Das Unternehmen wurde 1936 von Max Planzer sen. Als Fuhrunternehmen für den Warentransport zwischen dem Bahnhof Dietikon und den Gewerbetreibenden der kleinen Stadt und ihrer Umgebung gegründet. Planzer verfügt in der Schweiz über 59 Standorte. Zudem verfügt Planzer über rund eine Million m² Lagerfläche und bietet logistische Systemleistungen an. Rund 50 Prozent des Umsatzes entfallen auf nationale Strassentransporte. Die übrigen 50 Prozent verteilen sich auf internationale Transporte, Spezialtransporte, Lager, und Paketdienst. - Nau.ch / Werner Rolli

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Logistikunternehmen Planzer muss Kritik hinnehmen nach Enthüllungen von «Kassensturz».
  • Laut dem Magazin hat der Konzern reihenweise Gesetze missachtet.
  • Der Chef der Firma gesteht Fehler ein.
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Dem Schweizer Logistiker Planzer werden in einem Bericht des SRF-Magazins «Kassensturz» gravierende Missstände vorgeworfen.

Laut Fahrern, die mit «Kassensturz» gesprochen haben, müssen Mitarbeiter regelmässig überlange Schichten schieben. Am Ende der Woche kämen da zwischen 50 und 70 Stunden zusammen. Das sind bis zu 20 Stunden über dem gesetzlichen Limit.

Überladene Fahrzeuge und ausgeschaltete Fahrtenschreiber

Weitere Aussagen beanstanden, dass Dienstpläne nur sehr kurzfristig verfügbar seien und Fahrzeuge überladen werden müssen. Dies sei besonders problematisch, da dies nicht nur die Sicherheit erheblich einschränke, sondern Fahrer sich so auch strafbar machen.

cargo sous terrain planzer
Planzer-CEO Nils Planzer zweifelt an der Realisierbarkeit von «Cargo sous Terrain» - keystone

Jedoch damit nicht genug. Ein Chauffeur erzählte sogar, dass er aufgefordert wurde, den Fahrtenschreiber auszuschalten. So würde eine Überziehung der erlaubten Fahrzeit umgangen werden.

Planzer-Chef nimmt Stellung

Der Geschäftsführer des Unternehmens, Nils Planzer, gestand Fehler gegenüber «Kassensturz» ein. Er sagte: «Ich bin überhaupt nicht stolz und jedes Mal, wenn ich einen Fehler höre von unserer Unternehmung, stört mich das enorm.»

Der Chef verwies auch auf den noch laufenden Aufbau des Unternehmens, der zu Problemen führe. Die ausgeschalteten Fahrtenschreiber sollen jedoch nicht mehr vorkommen und Gesetze eingehalten werden.

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