Platzspitz: Polizei toleriert Besetzung bis Sonntag 15 Uhr
Am Sonntag um 15 Uhr müssen die Aktivisten das Platzspitzareal wieder räumen. Bis dahin erlaubt die Polizei die gross angelegte Protestaktion. Polizeisprecher Marco Bisa erklärt, weshalb man die illegale Aktion toleriert hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Polizei setzt Ultimatum: Bis am Sonntag um 15 Uhr müssen die Besetzer das Platzspitzareal räumen
- Aktivisten wollen gegen Migrations- und Ausländerpolitik protestieren.
- Seit Freitagabend besetzten hunderte Aktivisten das Areal.
Die Stadtpolizei Zürich setzt den Platzspitz-Aktivisten ein Ultimatum: «Am Sonntag um 15 Uhr erwarten wir, dass die Musik abgestellt und die Aufräumarbeiten beginnen», sagt Marco Bisa, Sprecher der Stadtpolizei Zürich im Interview mit Nau.ch. Der Anlass werde weiterhin von der Polizei beobachtet. «Falls Probleme auftreten, wird man das Gespräch suchen oder allenfalls weitere Massnahmen ergreifen», erklärt Bisa.
Protest gegen Asyl- und Migrationspolitik
Der ehemalige Drogenhotspot der Stadt Zürich ist seit Freitagabend verbarrikadiert. «Parc Sans Frontiers» steht auf dem grossen Banner über dem Eisentor. Drinnen herrscht Quartierfestatmosphäre mit Essenständen und Konzerten. Ziel der Aktion: «Protest gegen Zwangsmassnahmen im Asylbereich sichtbar machen und stärken», heisst es in einem Schreiben.
Turbulente Nacht
Anwohner fühlten sich vom Lärm gestört, wie Polizeisprecher Marco Bisa schildert. Es gingen diverse Lärmklagen ein. Trotzdem: «Der Rest vom Anlass war friedlich und darum hat man von der Verhältnismässigkeit entschieden, dies weiter zu tolerieren», so Bisa.
Freundliche Aktivisten
Die Kommunikation mit den Aktivisten sei gut, sagt Polizeisprecher Marco Bisa. Man sei seit Freitagabend mit zwei Aktivisten ständig im Kontakt. Die Aktivisten waren nicht unfreundlich zu den Polizisten. Das sei auch ein Mitgrund, dass die Besetzung toleriert werde.
Bürgerliche kritisieren die Toleranz der Polizei
Die BDP der Stadt Zürich kritisiert auf Twitter das Verhalten der Polizei. Die Art, wie die Aktivisten zur Bewilligung gekommen seien, hinterlasse einen schalen Nachgeschmack. Sie sprechen von einer Nötigung der Aktivisten gegenüber der Stadt. Für Bisa ist klar: Nach dem Wochenende müsse die Situation genauer angeschaut werden und auch entschieden werden, wie man dies in Zukunft anpacken werde.
Die Art wie die «Aktivisten» zur Bewilligung gekommen sind hinterlässt wieder einmal einen schalen Nachgeschmack. Die Verantwortlichen der Stadt wurden faktisch dazu genötigt, sonst hätte es wohl Krawalle gegeben. https://t.co/m9o87W2hVH via @tagesanzeiger
— Wolfgang Kweitel (@KweitelZH) May 26, 2018