Polit-Werbung am Bahnhof sorgt bei Zweifel für rote Köpfe
Zur Überraschung von Zweifel wurden am Bahnhof von Rapperswil Chips-Säcke des Unternehmens mit politischer Werbung darauf verteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bauernverband macht mit Zweifel-Chips Werbung gegen die Biodiversitätsinitiative.
- Zweifel sagt aber, dass man weder angefragt worden noch damit einverstanden sei.
- Laut Bauernverband habe das Unternehmen aber im März seine Zustimmung dafür gegeben.
Immer wieder werden an Bahnhöfen gratis Produkte verteilt. Oft handelt es sich dabei um neue Produktlinien, die den Pendlern schmackhaft gemacht werden sollen. Es kann sich aber auch um politische Werbung handeln. So wie gestern am Bahnhof in Rapperswil SG.
Dort wurden laut der «Aargauer Zeitung» nämlich kleine Chips-Säcke von Zweifel mit Schweizer Alpensalz und Rapsöl verschenkt. Aufgeklebt darauf: Werbung gegen die Biodiversitätsinitiative, über welche die Schweizer Stimmbevölkerung am 22. September abstimmt.
«Nein! zur extremen Biodiversitätsinitiative», steht dabei auf dem Werbe-Sticker. «Damit wir weiter Schweizer Lebensmittel geniessen können», steht zudem darunter. Soweit, so gut.
Zweifel: «Weder angefragt noch Einverständnis abgegeben»
Doch offenbar wusste Zweifel selbst nichts von dieser Aktion: «Als unabhängiges Familienunternehmen hat Zweifel bisher nicht und wird auch in diesem Fall nicht politisch Stellung nehmen. Wir möchten betonen, dass wir für diese Kampagne weder angefragt wurden noch ein Einverständnis abgegeben haben.» Das erklärt die Zweifel-Mediensprecherin der Zeitung.
Unterdessen sei der Chips-Hersteller informiert worden, dass seine Packungen «für politische Zwecke verwendet werden».
Verantwortlich für die Werbe-Kampagne ist der Schweizer Bauernverband. Mit diesem würde Zweifel nun weitere Abklärungen treffen.
Bauernverband dementiert Aussagen von Zweifel
Der Bauernverband selbst ist überrascht von dieser Reaktion des Unternehmens, wie Verbandsdirektor Martin Rufer sagt. «Wir haben im März wegen der Verwendung der Zweifel-Chips als Give-Away im Rahmen der Kampagne nachgefragt und die Zustimmung bekommen. Es war von Anfang an klar, dass wir diese Päckchen für unsere Nein-Kampagne verwenden werden.»
Der Kartoffelproduzenten-Verband, dessen Sekretariat vom Bauernverband geführt wird, fürchte die Biodiversitätsinitiative. Denn dieser sehe seine Kartoffelfelder gefährdet. Deswegen investiere dieser 200'000 Franken in die Nein-Kampagne.
Laut Rufer hätten die Kartoffel-Einfuhren zuletzt stark zugenommen. Gleichzeitig gehe die Versorgung von Schweizer Produkten zurück.