Polizei räumt besetztes Kesselhaus in Zürich
Das Kesselhaus in Zürich ist seit vorletztem Sonntag besetzt. Am Dienstagmorgen hat die Polizei das Gebäude geräumt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Polizei hat am Dienstagmorgen ein altes EWZ-Gebäude in Zürich geräumt.
- Das Kesselhaus war seit vorletztem Sonntag von linksautonomen Aktivisten besetzt.
- Die EWZ reichte vergangene Woche Strafanzeige ein.
Seit vorletztem Sonntag haben mehrere Linksautonome ein altes EWZ-Gebäude in Zürich besetzt. Das Kesselhaus an der Wasserwerkstrasse gehört zum Gebäudekomplex des Kraftwerks und Unterwerks Letten. Gemäss dem Elektrizitätswerk Zürich ist dies eine kritische, versorgungsrelevante Infrastruktur der Stadt.
Das EWZ hatte letzte Woche bereits Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch eingereicht. Man habe die linksautonomen Besatzer zuvor mehrmals zum Verlassen aufgefordert.
Polizei räumt Gebäude
«Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht und die Besetzer, gemäss eigenen Angaben bereits mit baulichen Arbeiten begonnen haben, stellten die EWZ-Verantwortlichen einen Strafantrag wegen Hausfriedensbruch. Damit waren die Voraussetzungen für eine polizeiliche Räumung gegeben», schreibt die Stadtpolizei Zürich am Dienstag.
Am Dienstagmorgen griff die Polizei nun auch ein. Die Sicherheitskräfte waren mit mehreren Polizeiautos vor Ort.
«Beim Eintreffen der Einsatzkräfte am Dienstagvormittag, kurz nach 8 Uhr, hielten sich vereinzelt Personen vor dem Gebäude an der Wasserwerkstrasse 107 auf. Diese verliessen aber das Gelände als die Polizei sich zum Gebäude begab», teilt die Polizei mit.
Im Innern des Gebäudes habe man keine Personen angetroffen. «Die Liegenschaft wird im Anschluss an die Räumung wieder an die Eigentümerschaft übergeben. Die Wasserwerkstrasse musste für kurze Zeit für jeglichen Verkehr gesperrt werden.»
Stromversorgung laut EWZ gefährdet
Das EWZ hatte zuvor eine mögliche Gefährdung der Stromversorgung gesehen. «Das EWZ muss jederzeit die zuverlässige Versorgungssicherheit erfüllen können und muss bei der Besetzung des Kesselhauses mit einem Übergriff auf die genutzten und für die Versorgung kritischen Gebäude rechnen, was unter allen Umständen vermieden werden muss», schrieb das Elektrizitätswerk letzte Woche in einer Mitteilung.
Des Weiteren sollte das Gebäude nicht betreten werden, da es sich in baufälligem Zustand befinde.
Die Aktivisten besetzten das Gebäude, um einen Ort für unkommerzielle Kultur und politischen Austausch einzurichten. Damit reagierten sie auf die geplante Räumung des Koch-Areals diesen Winter.
Liegenschaft wird wieder durch EWZ genutzt
Nach der Räumung wird die Liegenschaft nun wieder durch das Elektrizitätswerk Zürich genutzt, schreibt es am Dienstag in einer Mitteilung mit. Man werde das Gebäude wieder «als Lager nutzen können, bis die Instandsetzung und Optimierung des EWZ-Areals Herdern abgeschlossen ist und das Kesselhaus seiner neuen Bestimmung zugeführt werden kann».