Postauto: Chauffeur schimpft über Tessin-Touris als «Geier»
Das Verzascatal erlebt auch nach Corona einen Touri-Ansturm. Ein Chauffeur erzählt, wie sich die Menschen vor die Türen des Postauto scharen – wie «Geier».
Das Wichtigste in Kürze
- Zahlreiche Touris wollen von Locarno ins Verzascatal.
- Die drängelnden Gäste erinnern an Geier, sagt ein Postauto-Fahrer.
- Auch die Camper stellen ein Problem dar: Denn sie fahren schlecht auf den engen Strassen.
Das Verzascatal im Tessin wird auch lange nach Corona noch von Touristinnen und Touristen überrannt. Im Sommer fährt die Postauto AG etwa 50'000 Gäste ins Tal.
Den Ansturm spüren auch die Postauto-Fahrer – nicht allen gefällt das nur. Der Italiener Giuseppe Basilico spricht mit SRF über seine Erfahrungen als Chauffeur.
Der 48-Jährige schildert: Kaum habe er parkiert, würden die Touristinnen und Touristen so sehr drängeln, dass er manchmal kaum die Türen aufbringe. «Manchmal erinnern sie mich an Geier.»
Drei Busse fahren miteinander ab Locarno die gleiche Strecke, um alle Touristen ins Tal zu schaffen. Während der Pandemie waren es sogar vier oder fünf.
Die meisten Besuchenden sind aus der Deutschschweiz. Mit ihnen wird auf Englisch kommuniziert. Jedoch gibt es auch Touris aus Italien. Italienische Influencer präsentieren das Tessiner Tal gerne als «die Malediven von Mailand».
Eine Herausforderung seien auch die vielen Camper auf der Strasse. Basilico erzählt: «Sie fahren zu schnell und schlecht. Sie schneiden die Kurven – meine Kollegen mussten schon extra die Wand streifen, damit sie nicht den Camper berühren.» Ihm sei das zum Glück noch nie passiert.