Preisüberwacher

Preisüberwacher wirft Detailhandel überrissene Preise vor

Simon Binz
Simon Binz

Bern,

Der Preisüberwacher der Schweiz sagt, dass in der Schweiz eine «Gierflation» herrsche. Die Detailhändler Migros und Coop wehren sich gegen die Vorwürfe.

teuerung
Kunden von Coop und Migros müssen wegen der Teuerung teils happige Aufschläge auf Biogemüse zahlen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Preisüberwacher wirft dem Detailhandel «Gierflation» vor.
  • Migros und Coop wehren sich gegen Vorwürfe von Stefan Meierhans.

Vieles ist in der Schweiz in den letzten Monaten wegen der Teuerung teurer geworden. Die grosse Frage: Gibt es dabei manche Firmen, die übermässig von den höheren Preisen profitieren?

Die Antwort lautet gemäss Stefan Meierhans: In der Tat! Wie der Preisüberwacher in einem Beitrag der «Tagesschau» festhält, gibt es eine «Gierflation». Der Vorwurf: Die Preise würden teils über die Kostensteigerungen hinaus angehoben, um die Marge zu verbessern.

Bereitet Ihnen die Inflation Sorgen?

«Das haben verschiedene Untersuchungen gezeigt. Auch die UBS hat entsprechende Aussagen gemacht», sagt Meierhans. Der Preisüberwacher stützt sich demnach unter anderem auf eine Studie von Deloitte.

Die Wirtschaftsprüffirma hat mehr als hundert Finanzchefs aus verschiedenen Bereichen befragt und sei zum Schluss gekommen, «dass ungeachtet der Branche in vielen Bereich die Gunst der Stunde» genutzt werde, um die Preise anzuheben.

Migros und Coop wehren sich gegen Preisüberwacher

Die Vorwürfe des Preisüberwachers wollen etwa Migros und Coop nicht einfach so stehen lassen. Von Coop heisst es etwa: «Diese Behauptung ist haltlos. Wir weisen sie zurück. 2022 hat Coop Mehrkosten im Umfang von 250 Millionen Franken selber getragen und nicht an ihre Kundinnen und Kunden weitergegeben»

Die Migros meint: «Der Preisüberwacher konnte trotz umfangreicher Untersuchung nicht belegen, dass die Migros höhere Margen berechnet.» Weiter heisst es beim orangen Riesen, dass die Gewinnmargen im Detailhandel «ausgesprochen dünn» seien. 2022 lag jene der Migros-Gruppe demnach gerade mal bei 1,5 Prozent. «Einen grossen Teil der Teuerung haben wir selber getragen.»

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Migros und Coop - die zwei Erzrivalen im Schweizer Detailhandel. - Keystone

Auch Christa Markwalder, Präsidentin vom Verband der Detailhändler, findet es problematisch, wenn der Preisüberwacher die gesamt Wirtschaft «quasi in Generalverdacht» nehme. «Die Schweiz hat glücklicherweise eine tiefere Inflationsrate als andere Länder – doch gewisse Preise müssen deshalb erhöht werden.» Es sei deshalb unfair, wenn man einfach die Wirtschaft verdächtige, die Preise unrechtmässig zu erhöhen, heisst es von Markwalder.

Der Preisüberwacher hält fest, dass er die Kritik des Detailhandels mitnimmt. Er habe eine Voruntersuchung zu den Margen im Biolebensmittelbereich gemacht. «Und das werde ich jetzt ausdehnen auf den gesamten Detailhandel», sagt Stefan Meierhans.

Kommentare

User #2700 (nicht angemeldet)

Ist doch kein problem! Obligatorische K.K. abschaffen. Soll jeder selber schauen, ob Er eine K. K. Braucht oder nicht. Einfach wie früher.

User #2700 (nicht angemeldet)

Bell ist zu teuer.

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