Entgleisung

Radbruch führte zu Entgleisung im Gotthard-Tunnel

Die Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard dürfte auf ein gebrochenes Rad zurückzuführen sein. Davon geht die Untersuchungsstelle Sust derzeit aus.

Gotthard Entgleisung
Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) vermutet laut einem neuen Zwischenbericht einen Radbruch. - Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST)

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitte August entgleiste im Gotthard-Tunnel ein Güterzug.
  • Laut der Sust führte wohl ein Radbruch dazu, wie aus einem Bericht hervorgeht.

Im August entgleiste im Gotthard-Basistunnel ein Güterzug. Nun hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) ein Bericht zur Ursache veröffentlicht. Vermutlich führte ein Radbruch zur Entgleisung, heisst es darin.

Der Radbruch lässt sich auf Ermüdungsrisse im Metall zurückführen, wie die Sust in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht schreibt. Solche Ermüdungsrisse wachsen mit anhaltendem Gebrauch bis zum Gewaltbruch des Rads. Für betriebliche Mängel als Unfallursache fand die Sust keine Hinweise.

Risse waren nicht zu entdecken

Nach aktuellem Stand der Technik der heutigen in der Schweizer Eisenbahninfrastruktur genutzten Zugkontrolleinrichtungen waren die Risse nicht zu entdecken. Bei technischen Zuguntersuchungen im Betrieb kann gemäss der Sust ein Riss auch nur bedingt entdeckt werden. Das hängt von seiner Grösse ab. Zudem lassen sich Risse nur im sichtbaren Bereich des Rads feststellen.

Der Güterwagen, von dem die Entgleisung ausging, gehörte einer Zuger Firma. Er war der elfte Wagen in der Komposition. Gemäss der Dokumentation der Sust brach ein Fragment der Radscheibe etwa zehn Kilometer nach Einfahrt in den Tunnel ab. Daraufhin lösten sich weitere Bruchstücke.

Die Achse hing schräg unter dem Wagen. 17 Kilometer vom Tunnelportal entfernt brach das letzte Fragment ab. Die Achse schlug auf die Weiche des Spurwechsels Faido und zerstörte sie. Die nachfolgenden 16 Güterwagen entgleisten. Den Zug riss es zwischen dem 13. und 14. Wagen auseinander und gewisse Wagen landeten auf dem ablenkenden Gleis.

Fahren Sie gerne durch den Gotthard-Tunnel?

Der Güterzug war am 10. August in der Weströhre des Gotthard-Basistunnels entgleist. Dabei entstand ein grosser Sachschaden. Die SBB rechnet mit Reparaturarbeiten bis Ende Jahr. Der Bahnverkehr war seither eingeschränkt. Ab morgen Freitag verkehren nun wieder vereinzelt Personenzüge.

Kommentare

User #5524 (nicht angemeldet)

Nein, das verursachende Fahrzeug ist in Schweden immatrikuliert (UIC-Ländercode 74). Die SUST hat deshalb auch die schwedische Untersuchungsstelle mit dem vorliegenden Zwischenbericht informiert. Das wird im Bericht so erwähnt.

User #2102 (nicht angemeldet)

Sensoren haben offenbar noch keinen Einzug erhalten... die Tücke steckt im Detail!

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