Red Bull ist der neue Schweizer Exportschlager
Von wegen Schoggi, Uhren oder Käse: Neu ist der Red Bull Energydrink der neue Exporthit der Schweiz – und das wegen unseren Zuckerrüben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz produzierte in diesem Jahr rund 1,6 Millionen Tonnen Zuckerrüben.
- Im ersten Halbjahr 2019 belief sich der Softdrink-Export auf eine Milliarde Franken.
- Der Grund für den hohen Absatz ist vor allem die Produktion von Red Bull in Widnau SG.
Das Bundesamt für Statistik schätzt, dass die Schweiz in diesem Jahr rund 1,6 Millionen Tonnen Zuckerrüben erntet. So viel produzierte die hiesige Landwirtschaft seit 2014 nicht mehr. Diese Zahlen zum Volumen der landwirtschaftlichen Gesamtproduktion veröffentlichte das Bundesamt am Dienstag.
Die Schweiz profitiert dabei vor allem von seinem Sonderstatus ausserhalb der EU. Denn dadurch konnte sie sich einen der bekanntesten Getränkehersteller an Land ziehen – was der Schweiz einen gewichtigen Teil des Absatzes in der Zuckerindustrie sichert.
Produktion in Widnau SG
2005 startete nämlich Red Bull seine Produktion in Widnau SG. Gegenüber «Cash» erzählte Konzernchef Dietrich Mateschitz damals, dass eine zweite Fabrik im Rheintal errichtet wird. Der Grund dafür: Firmen in der EU können auf einer schwarzen Liste landen, wenn zwischen der USA und der EU ein wirtschaftlicher Handelsstreit beginnt.
Der Zucker für die Herstellung des Energydrinks in der Schweiz stammt dabei von Schweizer Zuckerrüben selbst. Dies bestätigt der österreichische Getränkehersteller diese Woche gegenüber der «Luzerner Zeitung».
Jede zweite Red-Bull-Dose kommt aus der Schweiz
Die Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung zeigen: Bis 2004 exportierte die Schweiz Softdrinks für rund 30 Millionen Franken pro Jahr. Im ersten Halbjahr 2019 belief sich der Softgetränke-Export bereits auf eine Milliarde Franken. Im Vergleich zur Vorjahresperiode steigerte er sich damit um 1,8 Prozent.
Wertmässig bringt der Export von Softdrinks also fast doppelt so viel ein wie Käse und Schoggi zusammen.
Wie verschiedene Medien berichten, soll inzwischen jede zweite Red-Bull-Dose aus Widnau kommen. Der Getränkehersteller verkaufte letztes Jahr 6,7 Milliarden Dosen seines Energydrinks. Red Bull will aber keine genauen Zahlen herausgeben, wie viele Dosen in Widnau produziert werden.
Gegenüber der «Luzerner Zeitung» hält der Konzern schliesslich fest: «Am Produktionsstandort Widnau nimmt Red Bull rund 25 Prozent der gesamten Schweizer Zuckerproduktion ab. Die qualitativ hochwertigen Zutaten aus einheimischer Quelle werden geschätzt».
