Reklamationen! 10 Minuten Warten an Ampel – das sagt Berner Gemeinde
In Heimberg BE sorgen Bauarbeiten bei Autofahrenden für rote Köpfe. An einer Ampel kommt es zu Wartezeiten von bis zu zehn Minuten. Die Gemeinde erklärt sich.
Das Wichtigste in Kürze
- In Heimberg BE wird bei der Schützenstrasse eine alte Trinkwasserleitung ersetzt.
- Wegen den Bauarbeiten ist der etwa 100 Meter lange Abschnitt nur einspurig befahrbar.
- Ampeln regeln den Verkehr – es kann zu Wartezeiten von bis zu zehn Minuten kommen.
- Die Berner Gemeinde begründet die lange Wartezeit mit «engen Platzverhältnissen».
«Wartezeit 5 bis 10 Minuten. Danke für das Verständnis», steht auf einem A4-Zettel vor der Baustelle auf der Schützenstrasse in Heimberg BE.
Angebracht ist das Papier an der Baustellenabsperrung, welche direkt neben einer Ampel steht. Gleiches Bild auf der anderen Seite der Baustelle. Die beiden Ampeln regeln den Verkehr. Denn der Abschnitt zwischen der Alpenstrasse und Bahnunterführung ist wegen der Bauarbeiten nur einspurig befahrbar.
«Zehn Minuten Wartezeit vor einer Ampel, obwohl die Baustelle lediglich 100 Meter lang ist: Das kann doch nicht sein», wundert sich Stefan M.* (26), als er kürzlich in Heimberg BE unterwegs ist.
Der Nau.ch-Leser hat Glück. Er muss nur kurz warten, bis er die Baustelle passieren kann. Andere Autofahrende hatten da bedeutend mehr Ärger.
«Es ist deswegen zu Reklamationen von Verkehrsteilnehmern gekommen», sagt Rolf Däppen, Bereichsleiter Tiefbau von Heimberg BE, auf Nau.ch-Anfrage. «Deshalb hat das Baustellenpersonal die mögliche Wartezeit mit dem Zettel deklariert.»
«Enge Platzverhältnisse» sorgen für lange Wartezeit
Der Grund für die Bauarbeiten auf der Schützenstrasse ist eine alte, Leck anfällige Trinkwasserleitung. Diese wird seit Mitte September ersetzt. Nichts Aussergewöhnliches eigentlich. Doch weshalb die lange Wartezeit?
Däppen begründet diese mit den «engen Platzverhältnissen» im Baustellenbereich.
Kritisch sei es vor allem während der ersten Bauetappe gewesen: «Da mussten wir mit drei Ampeln und drei Ampelphasen arbeiten.» Zudem habe der Bus über eine Priorisierung verfügt. «Deshalb konnte es während dieser Zeit tatsächlich zu etwas längeren Wartezeiten kommen», sagt Däppen.
Baustellenverkehr erschwert Situation zusätzlich
Seit dem Ende der ersten Bauphase Mitte Oktober habe sich die Situation aber entschärft. «Im Normalfall kann man nach einer Minute Wartezeit bereits wieder losfahren», so Heimbergs Bereichsleiter Tiefbau.
Sollte es an der Ampel nach wie vor zu fünf bis zehn Minuten Wartezeit kommen, liegt es am Baustellenverkehr.
Aufgrund der engen Platzverhältnisse müsse auch dieser über die verbleibende Fahrbahn der Schützenstrasse abgewickelt werden. Dazu würden unter anderem Transporte von Aushub oder das Einbringen der schweren Gussrohre in den Graben mit Baggern gehören.
Däppen erklärt: «Für diese Arbeiten wird die Ampel jeweils auf Handbetrieb und beidseitig rot umgeschaltet. Damit die Arbeiten zügig durchgeführt werden können.»
Die Bauarbeiten auf der Schützenstrasse dauern voraussichtlich noch bis am 20. Dezember.
Däppens Tipp: Wer keinesfalls zehn Minuten vor der Ampel warten will, umfährt die Baustelle einfach über die Stockhornstrasse.
* Name von der Redaktion geändert.