Rewe trackt Kunden mit 800 Überwachungskameras

Anna Baumert
Anna Baumert

Zürich,

Wer in einer Pick&Go-Filiale von Rewe einkauft, wird dabei von Hunderten Kameras beobachtet. Dieses System wird auch hierzulande ankommen, sagt ein Experte.

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Rewe trackt Kunden mit 800 Überwachungskameras. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Supermarktkette Rewe testet in einigen Läden die Verwendung von KI.
  • Hunderte Kameras tracken, was die Kundinnen und Kunden aus den Regalen nehmen.
  • Rewe betont: Gesichter oder biometrische Daten werden nicht erfasst.

Einige Filialen der deutschen Supermarkt-Kette Rewe setzen beim Einkauf komplett auf Künstliche Intelligenz (KI): Man braucht nur einen persönlichen QR-Code aus der Rewe-App, dann können einfach alle gewünschten Artikel eingepackt werden.

Bezahlen am Ausgang? Nicht nötig.

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Die Decke in den Rewe-Filialen sind voll mit Überwachungskameras. - Screenshot SRF

Denn Gewichtssensoren und 800 Deckenkameras registrieren, welche Produkte aus dem Regal genommen werden. Der Kunde muss am Ausgang nur den QR-Code scannen und kann dann einfach aus dem Laden heraus spazieren. Das in der App hinterlegte Zahlungsmittel wird automatisch belastet, dort erscheint auch die Quittung.

Kunden von Rewe finden Einkaufen mit KI «super praktisch»

Bei der Kundschaft der KI-Filiale im deutschen Düsseldorf kommt das gut an. «Ich finde das super praktisch, effizient und schnell», sagt eine Kundin zum SRFKassensturz». So könne man «ohne unnötige Zwischenschritte» seine Sachen bekommen.

Auch ein anderer Kunde hat kein Problem damit, während des Einkaufens von Kameras getrackt zu werden. Er erklärt: «Ich vertraue da jetzt mal Rewe, dass sie auch keinen Unfug mit meinen Daten anstellen.»

Alina Klüger, die Projektmanagerin von Rewe Pick&Go, betont, dass keine Gesichter oder biometrischen Daten erfasst werden. «Das, was die Kameras erfassen, ist die Interaktion der Käuferschaft mit den Produkten in den Regalen», erklärt sie.

Solche Einkaufssysteme wird es wohl früher oder später auch in der Schweiz geben. Davon geht zumindest Gianluca Scheidegger vom Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) in Rüschlikon ZH aus.

Bei Coop sind personallose Läden jedoch aktuell «kein Thema», so das Unternehmen zum «Kassensturz». Auch die Migros sieht im Moment «von einem Einsatz dieser Technologie in unseren Filialen ab».

Etwas anders tönt es jedoch von Spar: «Dies wird derzeit innerhalb unseres Unternehmens geprüft. Weitere Informationen können wir noch keine geben.»

KI bringt hauptsächlich Unternehmen einen Vorteil

Doch wer profitiert eigentlich vom Einsatz von Künstlicher Intelligenz? Scheidegger hat in der Schweiz, Deutschland und Österreich eine repräsentative Befragung dazu durchgeführt. Dabei wurden sowohl Führungskräfte von Handelsunternehmen als auch die Kundschaft befragt.

Scheidegger zeigt sich überrascht ob der «ehrlichen Antworten» des Managements. «Die Führungskräfte erwarten, dass KI hauptsächlich dem Unternehmen einen Vorteil bringt, und nicht den Kundinnen und Kunden.»

Würdest du in einem Supermarkt einkaufen, der Einkäufe mit KI registriert?

Scheidegger unterstreicht: «Studien in den USA belegen, dass Unternehmen, die künstliche Intelligenz im Betrieb anwenden, weniger Stellen ausschreiben.»

Rewe-Pick&Go-Projektleiterin Alina Klüger weist Vorwürfe aber zurück, dass Personalkosten gesenkt werden sollen. «Das Ziel ist es nicht, Personal abzubauen. Sondern den Kunden ein Erlebnis zu bieten und auch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.»

Kommentare

User #6868 (nicht angemeldet)

Im Vergleich mit der Überwachung heutzutage in vielen Ländern war die Überwachung in der DDR im Vergleich noch heilig. LOL.

User #3734 (nicht angemeldet)

Ein Einkaufserlebnis beim Einkauf von Lebensmitteln für den wöchentlichen Bedarf bieten? Hahahaha selten so gelacht. Da geht es nur um Abbau von Personal und Einsparungen von Kosten.......

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