Ronja Jansen (Juso) reicht Sexismus-Beschwerde gegen SRF ein
In seinem «Late Update» bezeichnet Michael Elsener Juso-Präsidentin Ronja Jansen als «heiss». Sie kontert – mit einer Beschwerde bei der Ombudsstelle.
Das Wichtigste in Kürze
- In seinem SRF «Late Update» nennt Komiker Michael Elsener Juso Präsidentin Jansen «heiss».
- Sexistisch, findet Jansen und reicht Beschwerde beim Ombudsmann ein.
Juso-Präsidentin Ronja Jansen ist empört. In seinem «Late Update» hat Michael Elsener ihrer Meinung nach eine Schublade zu weit unten aufgezogen.
Verkleidet als linkischer Journalist «interviewt» Elsener verschiedene Politiker. Darunter auch SP-Doyen Christian Levrat. Dieser sei ja schon lange im Amt, beginnt Elsener.
«Müssen Sie da nicht Platz machen für eine junge Frau? Ich meine jetzt diese Ronja, die ja jetzt zur Miss Juso gewählt wurde?»
Levrats Stirn legt sich in missbilligende Falten. «Das ist die Präsidentin der Jungsozialisten und eine sehr gute Politikerin.»
Juso Präsidentin «sehr heiss»
Der verkleidete Satiriker aber hat noch nicht genug. «Auch sehr heiss», beendet er Levrats Satz. Das wiederum reicht dem Sozialisten. «Schauen Sie, wir werden hier diese Sendung unterbrechen…», sagt Levrat und steht auf.
Im letzten @SRF @late_update wurde ich als «Miss JUSO» bezeichnet. Und als «heiss». Von meinen Inhalten fehlte natürlich jede Spur. Geht’s noch, SRF? Wann wird endlich wichtig was Frauen zu sagen haben und nicht wie sie dabei aussehen?
— Ronja Jansen (@RonjaJansen) October 11, 2019
Damit ist die Show aber noch nicht beendet. Juso-Präsidentin Ronja Jansen selber setzt sie fort. «Im letzten SRF Late Update wurde ich als «Miss Juso» bezeichnet. Und als «heiss». Von meinen Inhalten fehlte natürlich jede Spur» schreibt sie auf Twitter.
Und weiter: «Geht’s noch, SRF? Wann wird endlich wichtig was Frauen zu sagen haben und nicht wie sie dabei aussehen?»
Jansen hat die Nase voll. Es brauche endlich «eine Kontrollstelle gegen sexistische Medienberichterstattung. Es kann nicht sein, dass die Verantwortung, sich zu wehren, auf die individuellen Betroffenen geschoben wird. Wenn SRF das Geld hat für sexistische Berichte, muss das Geld auch für Kontrollen reichen.»
Juso Chefin wird Beschwerde einreichen
Weil diese Kontrollstelle aktuell noch nicht existiert, will Jansen als Betroffene die Sache nun doch selber in die Hand nehmen. «Ich werde in den nächsten Tagen eine Beschwerde beim Ombudsmann einreichen», sagt sie gegenüber Nau.
Wir brauchen eine Kontrollstelle gegen sexistische Medienberichterstattung. Es kann nicht sein, dass die Verantwortung sich zu wehren auf die individuellen Betroffenen geschoben wird. Wenn @SRF das Geld hat für sexistische Berichte, muss das Geld auch für Kontrollen reichen.
— Ronja Jansen (@RonjaJansen) October 11, 2019