Ruag International verschärft Sparkurs und streicht bis zu 150 Jobs
Bei Ruag International bekommen die Angestellten weitere Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren. Das Unternehmen will bis zu 150 Jobs streichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ruag International leidet unter der Corona-Krise.
- Das Unternehmen wird bis Ende 2021 150 Stellen abbauen.
- Betroffen sind vor allem globale Support-Funktionen, welche IT und Personalwesen umfassen.
Der Absturz der Luftfahrt in der Corona-Krise und die Aufspaltungskosten haben bei Ruag International nun auch Auswirkungen auf die Angestellten. Das Unternehmen teilte am Montag mit, dass bis zu 150 Stellen werden bis Ende 2021 abgebaut werden.
Im Fokus ist dabei der Bereich der globalen Support-Funktionen des Unternehmens, der etwa die IT oder das Personalwesen umfasst. Derzeit bietet er noch insgesamt 450 Vollzeitstellen. Von diesen soll nun also rund ein Drittel gestrichen werden.
Für alle Mitarbeitenden werden «faire und sozialverträgliche Lösungen» angestrebt, hiess es in dem Communiqué weiter. In der Schweiz sei ein Sozialplan vorgesehen. Ausserdem soll der Rückgang soweit möglich über natürliche Fluktuation oder Pensionierungen aufgefangen werden.
Langer Weg zurück in die Normalität
Wie es nun geschäftlich weitergeht, ist gemäss dem Unternehmen schwierig abzuschätzen. Bis die aviatiknahen Segmente wieder das Vorkrisenniveau erreichen, werde es, wie man zum jetzigen Zeitpunkt annehme, einige Jahre dauern.
Der Luft-, Raumfahrt und Rüstungskonzern hatte im ersten Halbjahr einen Reinverlust von 48 Millionen Franken erlitten. Insbesondere die beiden in der Luftfahrt tätigen Geschäftsbereiche Flugzeugstrukturbau und Flugzeugunterhalt hätten die Auswirkungen der Coronapandemie deutlich gespürt.
«Tiefgreifende Transformation» nun notwendig
Man habe die Kriseneffekte mit Instrumenten wie Kurzarbeit, Abbau von Überzeit und Ferien, Einstellungsstopp und einem rigiden Sparkurs abfedern können. Das Vorkrisenniveau in der Luftfahrt dürfte jedoch frühestens 2024/25 wieder erreicht werden, weshalb diese «tiefgreifende Transformation» nun notwendig geworden sei.
Seit Anfang Jahr operiert Ruag International als eigenständiges Unternehmen und soll in den nächsten Jahren weiterentwickelt und schrittweise privatisiert werden. Mit der Bilanzspaltung, die der Bundesrat am 22. April zur Kenntnis genommen hat, wurde die Entflechtung per Mitte 2020 materiell abgeschlossen.