SBB verspricht Touris Sechs-Minuten-Reise von Zürich nach Bern
Am Wochenende sorgte die App der SBB für Verwirrung bei Reisenden zwischen Zürich und Bern. Sie lenkte auf einen Extrabus, der nur sechs Minuten dauern sollte.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende führte ein Datenfehler bei der SBB Touristen in die Irre.
- Reisende zwischen Zürich und Bern wurden auf einen nicht existierenden Extrabus gelenkt.
- Zudem sollte die 160 Kilometer lange Fahrt nur sechs Minuten dauern – eine Unmöglichkeit.
Die App der SBB wird von Millionen von Menschen genutzt. Sie zeigt die Fahrpläne, verkauft Billetts und informiert über Störungen. Doch am Wochenende hatte sie mit einer Störung zu kämpfen, die vor allem Nicht-Ortskundige verwirrte.
Denn: Wer am Samstag oder Sonntag von Zürich HB nach Bern reisen wollte, wurde auf eine Odyssee geschickt. Erst mit der S5 nach Wetzikon ZH, dann mit einem Extrabus nach Münsingen BE, Kapellenweg.
Weiter mit einem regulären Bus zum Bahnhof Münsingen BE und schliesslich mit der S1 bis ins Ziel – Bern. Angegeben war die Reisedauer wegen Bauarbeiten mit einer Stunde und 19 Minuten. Der Bus von Wetzikon sollte dabei gemäss App sogar in sechs Minuten in Münsingen sein.
Natürlich Unsinn: Von Wetzikon nach Münsingen verkehrte überhaupt kein Extrabus, berichtet «Watson». Und schon gar nicht in sechs Minuten, wie von der App angeben. Die Strecke beträgt nämlich stolze 160 Kilometer.
SBB musste extra Personal aufbieten
In die Irre geführt hat der Datenfehler vor allem Touristen. Sie versuchten, am Zürcher HB die S5 in die falsche Richtung zu besteigen. Die SBB reagierte und bot zusätzliches Personal auf, um die Reisenden zum richtigen Zug nach Bern zu weisen.
Laut SBB-Sprecherin Sabrina Schellenberg lag der Fehler im Zürcher Oberland. Bei den Verkehrsbetrieben Zürichsee und Oberland (VZO) sei es bei der Erfassung von Echtzeitdaten zu einer Verwechslung von Haltestellencodes gekommen. Statt dem Code für den Bahnhof Kempten ZH wurde fälschlicherweise der Code für Münsingen BE eingegeben.
«Leider können Echtzeitmeldungen nicht aus dem System entfernt oder korrigiert werden», sagt Schellenberg. Die SBB hätte allerdings sofort auf den Fehler reagiert. Es wurde online und an betroffenen Bahnhöfen mit Durchsagen auf das Problem hingewiesen. Auch sind Kundenlenker im Einsatz gestanden.
Seit Montag ist das Problem ganz behoben.