«Schnell ins Apéro»: Roger Köppel zieht über SVP-Kollegen her
Die Wahl der Stände- und Nationalratspräsidenten sei «unerfreulich» gewesen, meint Roger Köppel. Dabei sind Andreas Aebi und Alex Kuprecht seine Parteikollegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die neuen Präsidenten der beiden Räte wurden am Montag gewählt. Beide sind SVPler.
- Ihr Parteikollege Roger Köppel aber zeigte sich unerfreut über die Wahl der beiden.
- Er kritisierte öffentlich Kuprechts Rede; diese hätte den Föderalismus relativiert.
Am Montag, als Auftakt zur Wintersession des Parlaments, wurden die Präsidenten der beiden Räte gewählt. Dieses Jahr hat es die SVP gleich doppelt ins höchste Amt geschafft: Den Nationalrat präsidiert der Emmentaler Andreas Aebi, der kleinen Kammer sitzt der Schwyzer Alex Kuprecht vor.
Darüber freut sich aber der Zürcher Nationalrat Roger Köppel weniger. Der Weltwoche-Besitzer kritisierte seine Parteikollegen in seinem Videoformat «Weltwoche Daily» ausführlich.
Aebi «sehr sympathisch», aber etwas schnell «Richtung Apéro»
Andreas Aebi habe seine Rede «sehr sympathisch» rübergebracht, so Köppel. «In seinem typischen Stil eines Emmentaler geerdeten Bauers und Multi-Unternehmers», lacht der Journalist. Aebi habe sich allerdings «etwas schnell entfernt, Richtung Apéro».
Strenger unter die Köppel-Lupe genommen wurde aber Alex Kuprecht: Sein Auftritt sei «unerfreulich, etwas, ja, fragwürdig» gewesen. Kuprecht habe nämlich in seiner Rede zuerst ein «Loblied des Föderalismus» gehalten, dieses sofort danach «komplett relativiert».
Roger Köppel: Kuprecht liegt «by the way» falsch
Der Schwyzer hat in seiner Rede das politische System ausführlich gelobt: «Sie kennen mich. Ich bin ein überzeugter Anhänger des Föderalismus.» Gleichzeitig stellte er aber die Frage in die Runde, inwiefern der Föderalismus ein «taugliches Instrument darstellt, um Krisen zu bewältigen».
Damit hatte Köppel offensichtlich ein Problem. «Im Ständerat müsste doch der Föderalismus wirklich hochgehalten werden», wetterte Köppel weiter.
Zudem läge Kuprecht «by the way» falsch, so der SVP-Mann. In der Pandemiebekämpfung seien die verschiedenen Massnahmen und Regeln in den unterschiedlichen Kantonen eine Chance. Damit könnten mehrere Lösungswege miteinander verglichen werden, meinte der Zürcher.