Schuhhersteller On verstösst gegen Swissness-Regeln
Trotz der Produktion in Asien tragen Modelle des Schweizer Schuhherstellers On ein Schweizerfähnchen. Nun droht ein juristisches Nachspiel.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Zürcher Schuhlabel On produziert seine Schuhe in Asien.
- Dennoch ziert ein Schweizerfähnchen jene Modelle, die im Ausland verkauft werden.
- Das Unternehmen verstosse somit gegen die Swissness-Regeln.
Der Schweizer Schuhhersteller On macht aktuell mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam. Erst kürzlich wurde bemängelt, dass auf die niedrigen Einkaufspreise zu hohe Gewinne geschlagen werden. Doch nun droht ein weiteres Problem für das Zürcher Modelabel.
Die Rede ist vom Schweizerkreuz: On lässt seine Schuhe allesamt in Asien produzieren. Dennoch ist bei Modellen, die für den Verkauf im Ausland bestimmt sind, ein Schweizerfähnchen angebracht. Bei Modellen, die in der Schweiz an die Kunden gehen, ist es hingegen verboten.
Einheitliche Swissness-Regeln
Laut dem Verein «Swissness Enforcement» verstosse Schuhhersteller On damit gegen die Swissness-Regeln. Dieser wolle dafür sorgen, dass Schweizer Herkunftsangaben im Ausland nicht missbräuchlich verwendet werden. Laut «Blick» droht der Verein, den Schuhhersteller vor Gericht zu ziehen.
Geschäftsführer von Swissness Enforcement Daniel Stärkle meint gegenüber dem «Blick»: «Im November 2022 haben wir die Juristen von On darauf aufmerksam gemacht, dass die Swissness-Regeln weltweit einzuhalten sind». Nach Schweizer Recht reiche es nicht aus, dass On die Schuhe in der Schweiz entwickle, «um im Ausland mit dem Schweizerkreuz werben zu dürfen», so Stärkle weiter.
Swissness Enforcement prüft rechtliche Schritte
Der Verein habe On aufgefordert, das Schweizerfähnchen von allen Produkten zu entfernen. Doch der Hersteller stellt sich momentan dagegen und begründet gegenüber «Blick»: Wir von On sind stolz auf unsere Schweizer Wurzeln. Am Sitz von On Labs in Zürich, wo mehr als 900 Mitarbeitende beschäftigt sind, finden die Forschung, Entwicklung und das Produktdesign von On statt».
Das Unternehmen erklärt weiter: «Mit dem Hinweis ‹Swiss Engineering› weisen wir darauf hin, dass unsere Produkte Schweizer Innovation und Technologie enthalten».
Dies lässt Swissness Enforcement jedoch nicht auf sich sitzen und plant nun, juristisch dagegen vorzugehen. «Insbesondere in Deutschland könnte ein Gericht die Verwendung des Schweizerkreuzes als unlauter beurteilen», so Stärkle.
Seitens des Vereins wolle man eine juristische Eskalation vermeiden, doch die Schritte seien wichtig: «Tun wir nichts, machen wir uns unglaubwürdig, wenn wir ausländischen Firmen wegen des gleichen Vorgehens auf die Finger klopfen.»