Schützenkönig von 1998 siegt am speziellen Corona-Knabenschiessen
Wegen Corona konnte dieses Jahr kein richtiges Knabenschiessen stattfinden, deswegen traten 32 Schützenkönige gegeneinander an – jener von 1998 gewinnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schützenkönig von 1998 Stefan Gysin gewinnt am speziellen Zürcher Knabenschiessen.
- Normalerweise treten 4000 Jungen und Mädchen gegeneinander an.
- Dieses Jahr kämpften 32 frühere Schützenkönige und Schützenköniginnen um den Sieg.
Stefan Gysin trägt den inoffiziellen Titel des Zürcher Schützenkaisers: Er, der 1998 am Knabenschiessen gewonnen hatte, setzte sich am Samstag in einem speziellen Ausstich durch. Er schoss gegen 31 andere frühere Schützenköniginnen und Schützenkönige, darunter ein 90-Jähriger.
Coronabedingt war auch in diesem Jahr wieder kein Knabenschiessen möglich. Das Organisationskomitee hat aber dennoch einen Schiesswettbewerb durchgeführt; anstelle eines offenen Wettkampfs unter rund 4000 Jugendlichen traten diesmal 32 frühere Schützenköniginnen und Schützenkönige an.
Den besonderen Ausstich unter Monarchinnen und Monarchen gewann Gysin. Er erzielte 34 Punkte. Auf Platz 2 schoss sich mit 33 Punkten Leonie Schärer, die 2011 den Titel im Albisgüetli errungen hatte. Den dritten Platz teilen sich Gregor Müller und Doppeltitelhalter Yves Miller, denen 32 der 35 möglichen Punkte gutgeschrieben wurden.
Im Teilnehmerfeld figurierten Schützenköniginnen und Schützenkönige der letzten 75 Jahre. Angemeldet hatte sich auch der 90-jährige Erwin Bühler, der den Titel im Jahr 1946 gewonnen hatte.
Normalerweise hat das Fest 850'000 Besucher
Das Knabenschiessen gilt eigentlich als «s grööscht Zürcher Volksfäscht» – rund 850'000 Personen besuchen den dreitägigen Anlass in normalen Jahren.
Das Coronavirus hat den Anlass aber wie im vergangenen Jahr verunmöglicht. Die Chilbi findet zwar bis Montag immerhin als Mini-Anlass statt, bei der gleichzeitig maximal 1000 Besuchende zugelassen sind. Und im Albisgüetli-Schiessstand hat es zumindest am Samstag kurz geknallt.
Mit dem einzigartigen Königs-Ausstich sollte gemäss den Organisatoren der Gedanke an das Knabenschiessen hochgehalten werden. Zudem werde ein positives Signal für die Zukunft ausgesendet. «In diesem Sinne war es das schon vom diesjährigen Knabenschiessen», verabschiedeten sich die Organisatoren am Samstagmittag in ihrer Mitteilung. Und: «Wir hoffen auf ein gutes Knabenschiessen 2022.»