Schweiz Tourismus zieht für Sommer positive Zwischenbilanz
Der Branchenverband «Schweiz Tourismus» zeigt sich vorsichtig optimistisch. Die Zwischenbilanz für den Sommer 2022 fällt positiv aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Branchenverband «Schweiz Tourismus» zieht eine positive Zwischenbilanz für den Sommer.
- Der Verband geht von einem Wachstum von drei Prozent bei den Übernachtungen aus.
- Generell befinde sich die Branche aber weiterhin im Krisenmodus.
Die Schweizer Tourismusbranche versprüht vorsichtigen Optimismus. Während das Zwischenfazit für die Sommersaison positiv ausfällt, bleibt die Branche für den Herbst zurückhaltend gestimmt. Dies erklärte der Direktor des Branchenverbands «Schweiz Tourismus» (ST), Martin Nydegger, an einer Medienkonferenz.
Eine Umfrage des ST von Anfang August zeige, dass immer noch ein grosses Interesse an Ferien in der Schweiz bestehe. Gemäss der Zwischenbilanz verbrachten bisher allerdings weniger Schweizer Gäste ihre Ferien im eigenen Land als im Rekordsommer 2021. Dafür seien wieder vermehrt ausländische Gäste für ihre Sommerferien in die Schweiz gereist.
Die Branchenschätzung für die Periode von Juni bis August insgesamt von einem Wachstum von drei Prozent bei den Übernachtungen aus. Noch besser sieht es bei den Besucherzahlen aus: Der Branchenverband rechnet mit einem Wachstum von zwölf Prozent bei den Besucherzahlen etwa von Bergbahnen, Museen oder auch Gastronomiebetreiben. Wenig überraschend habe sich aber auch klar gezeigt, dass es Einheimische wieder stärker ins Ausland gezogen habe.
Zwischenbilanz bei ausländischen Gästen weiterhin negativ
Die Sommerbilanz bei den ausländischen Gästen bleibt indes im Vergleich zu Zeiten vor Corona immer noch negativ: «Es zeichnet sich aber auch hier Licht am Ende des Tunnels ab», zeigte sich Nydegger erfreut. Es fehle zwar noch «viel» bis zur Rückkehr zu den Zahlen von 2019. Vor allem die Klientel aus den grossen asiatischen Märkten fehlt: Gäste aus China, Indien oder Korea bleiben nach wie vor fast gänzlich fern.
Auch seien Gäste aus Italien, Spanien oder Grossbritannien sowie aus Übersee immer noch rar. Dafür sehe es momentan aber bei Gästen aus Frankreich, Deutschland oder den Benelux-Staaten wieder besser aus.
Generell befinde sich die Branche aber immer noch im Krisenmodus: «Die Krisen lösen sich nicht mehr ab, sondern häufen sich», konstatiert Nydegger. Als Beispiele nennt er die nach wie vor schwelende Pandemie und die Unsicherheiten bezüglich Energieversorgung. Auch die ungesicherten Lieferketten, den Fachkräftemangel sowie Währungs- und Inflationssorgen tragen dazu bei.
«Der Schweizer Tourismus steht aktuell von vielen Seiten her unter Druck», gab sich der ST-Direktor trotz der jüngsten Lichtblicke ernüchtert. Es sei ein so «nie gekanntes, hartes Umfeld» für die Branche.
Zurückhaltende Prognosen für die Herbstsaison 2022
So bleibe auch für den Herbst ein fahler Beigeschmack. Denn die von ST befragten Tourismusfachleute hätten sich zur Herbstsaison zurückhaltend geäussert. Man erwarte verhaltene Zuwachsraten von höchstens 5 Prozent gegenüber dem Herbst 2021.
«Generell rechnen wir damit, dass wir erst ab 2024 wieder bei 100 Prozent oder mehr landen.» So fasste Nydegger die Resultate gegenüber den Zahlen von 2019 zusammen.