Schweizer gehen lieber wieder ans Meer, weniger bleiben in Schweiz
Der Anteil inländischer Gäste in der Schweizer Tourismus-Branche nimmt wieder ab. Unter anderem wegen des Wetters im Juli reisen viele ins Ausland.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer verbringen ihre Ferien im Sommer wieder vermehrt im Ausland.
- Grund dafür ist unter anderem das Wetter im Monat Juli.
- Die Zeit der inländischen Gästerekorde sei vorbei, sagt Tourismus Schweiz.
Nach dem guten ersten Halbjahr läuten die hiesigen Touristiker bereits wieder die Alarmglocke: Die Schweizer und Gäste aus dem nahen Ausland hätten auf das schlechte Wetter im Juli reagiert und würden vermehrt ins Ausland reisen.
«Die Zeit der Schweizer Gästerekorde in der Pandemie ist definitiv vorbei», sagte Schweiz Tourismus-Direktor Martin Nydegger am Donnerstag vor den Medien in Zürich.
Der Anteil von Schweizer Gästen nehme wieder ab, die Konkurrenz im Süden und am Meer sei wieder da und werde nachgefragt. «Und die Erholung aus dem Ausland, aus Europa und Übersee, braucht weiterhin viel Zeit.»
Ausländische Gäste kommen – aber noch nicht wie vor Corona
Auch wenn die Zahl der Gäste aus den Fernmärkten bei uns stetig zunimmt, schaffen wir mit diesem Gästesegment eine Kompensation noch nicht«, sagte Monika König, Leiterin Marketing & Kommunikation, Aletsch Arena, stellvertretend für viele Bergferienorte. Aus dem Ausland würden nach wie vor viele und wichtige Gäste fehlen.
Im ersten Halbjahr stieg die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr um 13,8 Prozent auf 19,5 Millionen. Damit deutet bisher alles darauf hin, dass im laufenden Jahr so viele Gäste in Schweizer Hotels übernachten werden wie noch nie. Denn auch im Vergleich mit dem Rekord- und letzten Vor-Corona-Jahr 2019 sind es nach sechs Monaten 3,6 Prozent mehr Logiernächte.
Allerdings sind die ausländischen Touristen noch nicht in gleichem Ausmass zurück wie vor der Pandemie: Ausländische Gäste machten im ersten Halbjahr 9,4 Millionen Übernachtungen aus. Das sind 8 Prozent weniger als 2019. Vor allem die Touristen aus Übersee hinken mit einem Minus von 10 Prozent noch hinterher.