Schweizer Jugis mit mehr Übernachtungen - Camper fahren ins Ausland
Die Erholung der Schweizer Parahotellerie ist im zweiten Quartal ins Stocken geraten. Von April bis Juni waren zwar Kollektivunterkünfte wie Jugendherbergen wieder sehr gefragt. Deutlich weniger Gäste hatten derweil die hiesigen Campingplätze.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Unterkünfte der Parahotellerie verzeichneten im zweiten Quartal 2022 rund 3,8 Millionen Logiernächte, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte.
Das sind gut 5,2 Prozent weniger als im zweiten Quartal 2021. Im zweiten Jahresviertel machten die inländischen Gäste 74,1 Prozent der Gesamtnachfrage aus.
Zulegen konnten als einziges die Kollektivunterkünfte. Hier hat sich die Zahl der Übernachtungen mit 1,26 Millionen im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdoppelt. Im noch von Corona geprägten Vorhalbjahr durften die Jugendherbergen und Co. gerademal gut eine halbe Million Gäste begrüssen.
Die Gästezahlen in den Kollektivunterkünften kehrten damit wieder auf das Vor-Corona-Niveau zurück, weil die Jugendherbergen oder auch die SAC-Hütten ihre Unterkünfte wieder voll auslasten konnten, wie ein Sprecher des BFS auf Anfrage erklärte.
Die Anzahl Übernachtungen in kommerziell bewirtschafteten Ferienwohnungen blieb mit 1,10 Millionen stabil (VJ 1,17 Mio.).
Viel weniger frequentiert wurden hingegen die hiesigen Campingplätze: Mit rund 1,4 Millionen Logiernächten sackten die Gästezahlen um knapp einen Viertel ab. Die Campingplätze hätten vor allem unter dem Wegfall der Schweizer Gäste gelitten. Diese seien vermutlich im ersten Halbjahr 2022 auf Stellplätze in wärmeren Gefilden ausgewichen, erläutert der Sprecher.
Die Parahotellerie ist ein Teil des Beherbergungsgewerbes. Sie umfasst Unterkünfte, die nicht eigentlich Hotels sind, aber einen ähnliche Service bieten. Gemeint sind etwa Privatzimmer, Ferienwohnungen, Appartements, Chalets, Jugendherbergen, Campingplätze oder Pensionen.