Schweizer spenden mit grosser Solidarität – trotz Krise

Joël Weber
Joël Weber

Bern,

Ende Oktober sammelte die Glückskette am Nationalen Solidaritätstages vier Millionen Franken an Spenden. Die Schweizer zeigen sich trotz Corona-Krise grosszügig.

Schweizer Tafel Spenden Schweiz
Die Schweizer Tafel kümmert sich dank Spenden um armutsbetroffene Personen in der Schweiz. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz der andauernden Corona-Krise zeigen sich die Schweizer sehr spendenfreudig.
  • Diese Solidarität war am Nationalen Solidaritätstag der Glückskette spürbar.
  • Auch die Schweizer Tafel erreichten mehr Spenden als angenommen.

Am 22. Oktober führte die Schweizer Hilfsorganisation Glückskette den Nationalen Solidaritätstag durch. Dieses Jahr stand dieser ganz im Zeichen der Corona-Krise und der Opfer, die das Virus weltweit täglich fordert. So wurden auch in diesem Oktober Spenden gesammelt, um die Betroffenen auf der ganzen Welt zu unterstützen.

Die Spenden kommen 15 verschiedenen Ländern zugute

Auch wenn sich die Schweiz in einer Krise befindet, zeigte sich die Bevölkerung äusserst solidarisch. So konnte die Glückskette über vier Millionen Franken an Spenden sammeln. Die Hilfsorganisation wird dieses Geld nun in Ländern einsetzen, die bereits durch Kriege oder Naturkatastrophen geschwächt sind.

Gemeinsam mit 18 Partnerhilfswerken hatte die Organisation zum Spenden aufgerufen. Es wurden sowohl in Asien als auch in Lateinamerika und der Karibik insgesamt 15 Länder identifiziert, denen geholfen werden soll. Besonders unter Berücksichtigung der momentanen Corona-Krise, die in diesen Ländern andauert, benötigt die dortige Bevölkerung dringende Unterstützung.

Diese Unterstützung wird vor allem durch Überbrückungshilfen in Form von Bargeld- und Sachspenden gewährleistet werden. Die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise für die ärmeren Bevölkerungsgruppen in den ausgewählten Ländern können so gemildert werden. Die Glückskette hatte bereits im Juli rund zwei Millionen Franken an Spenden nach Haiti, Syrien und Mosambik geschickt. Dank diesen Spenden hatte eine unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden können.

Glückskette Schweiz Spenden Solidarität
Durch solche Verkäufe konnte auch die Glückskette Spenden sammeln, mehr als zuvor angenommen. - keystone

Grosse Solidarität – trotz Corona-Krise

Dass die Corona-Krise der Solidarität der Schweizer keinen Dämpfer versetzt, bemerkt nicht nur die Glückskette. Auch die Schweizer Tafel, die stets im November einen Suppentag organisiert, wurde trotz der Pandemie mit vielen Spenden bedacht. Normalerweise wird die Öffentlichkeit an diesem Suppentag auf das Thema der Armut in der Schweiz aufmerksam gemacht und dafür sensibilisiert.

In diesem Jahr sind grosse, öffentliche Veranstaltungen nicht durchführbar, weswegen die Abgabe von Suppe an bedürftige Personen nicht stattfinden kann. Trotzdem lassen sich die Verantwortlichen der Schweizer Tafel nicht unterkriegen und verpassen dem Projekt einen neuen, modernen Anstrich. Schliesslich sei gerade in dieser Zeit die Solidarität der Bevölkerung untereinander besonders wichtig.

So werden nun auch in diesem Jahr Geldspenden gesammelt. Viele Unternehmen hegen das Bestreben, die fehlenden Spenden aufgrund des fehlenden Suppenverkaufs auszugleichen. Doch auch private Spender finden sich auch dieses Jahr wieder.

Für diese Spender hat sich die Schweizer Tafel nun etwas Besonderes ausgedacht, das sehr gut in dieses Jahr passt. Gemeinsam mit der Stiftung SWONET findet somit der erste digitale Suppentag statt. Den Spendern wird in einer individuellen Zoom-Session am Computer via Webcam für das Spenden gedankt.

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