Eine neue Studie der Universität Basel zeigt, dass bewegungsaktive Kinder bei einer Stressaufgabe weniger gestresst sind.
Kinder, die sich viel bewegen, sind laut einer neuen Studie stressresistenter. (Symbolbild)
Kinder, die sich viel bewegen, sind laut einer neuen Studie stressresistenter. (Symbolbild) - sda - Keystone/MARTIN RUETSCHI

Sportlich aktive Kinder geraten weniger schnell in Stress. Wie eine neue Studie der Universität Basel zeigt, produzieren Kinder, die sich im Alltag viel bewegen, bei einer Stressaufgabe weniger des Stresshormons Cortisol. Zudem fühlen sie sich auch weniger gestresst.

110 Kinder im Alter zwischen 10 und 13 Jahren mussten für die Studie den sogenannten Trierer Sozialstresstest bewältigen, wie die Universität Basel am Dienstag auf ihrer Website schreibt.

Dieser Test ist darauf angelegt, Teilnehmende in eine stressige Situation zu bringen. Die Kinder mussten nach einer zu kurzen Vorbereitungszeit einer Jury etwas vortragen. Zudem mussten sie einen Mathematiktest absolvieren, bei dem die Aufgabe nach jedem Fehler von vorne begann.

Über eine halbe Stunde Bewegung pro Tag nötig

Diejenigen Kindern, die sich im Alltag mehr als eine halbe Stunde pro Tag bewegten, produzierten bei dieser Aufgabe weniger Cortisol als weniger aktive Kinder, wie aus der im Fachblatt «Journal of Science and Medicine in Sport» publizierten Studie hervorgeht. Ausserdem berichteten die aktiveren Kinder nach dem Test über ein geringeres Stressempfinden.

Die Forschenden erklären dies damit, dass der Cortisolspiegel auch bei sportlicher Aktivität steigt. Wenn Kinder regelmässig Sport treiben, lerne der Körper, das Cortisol mit einem positiven Gefühl zu verbinden. Diese positive Assoziation verhindere auch in der Prüfungssituation, dass die Konzentration des Stresshormons auf ein allzu hohes Level ansteigt.

In einem nächsten Schritt wollen die Forschenden laut der Universität Basel nun herausfinden, ob sportliche Aktivität auch die kognitiven Folgen von Prüfungsstress beeinflusst. Also ob Kinder, die sich weniger bewegen, mehr mit Blockaden zu kämpfen haben.

Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Schulzeit wichtig, wie aus der Studie hervorgeht. Eine hohe Reaktivität auf psychosozialen Stress in der Kindheit erhöhe das Risiko für spätere psychologische und physiologische Störungen.

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