Schweizerische Bundesbahnen: Wieder fuhr ein Zug mit offener Türe
Das Wichtigste in Kürze
- Ein SBB-Zug ist erneut unbemerkt mit offener Tür abgefahren.
- Der Zwischenfall ereignete sich auf der Strecke zwischen Brugg AG und Baden AG.
Während der Fahrt habe das Personal die offene Tür festgestellt und diese danach sofort geschlossen. Das sagte SBB-Sprecher Raffael Hirt am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Er bestätigte damit eine Meldung der Pendlerzeitung «20 Minuten» online. Die Schweizerischen Bundesbahnen gehen davon aus, dass die Tür mit der Notentriegelung mutwillig geöffnet wurde.
Warnsystem im Lokführerstand defekt?
Sie wüssten noch nicht, ob das Warnsystem im Lokführerstand funktioniert habe. Eigentlich sehe dieses vor, dass der Lokführer mit einer roten Lampe alarmiert werde, wenn die Notentriegelung betätigt worden sei. Es handelte sich jedoch um einen Zug mit den Einheitswagen IV. Bei diesem könne der Zug rein technisch auch abfahren, wenn eine Türe offen sei.
Zugbegleiterinnen und -begleiter müssen neu bei SBB-Zügen mit Türen wie im EW IV die Türschliessung von ausserhalb des Zuges beobachten. Dies teilte die SBB Ende September mit. Ihr Zeichen zur Abfahrt dürfen die Begleiter erst geben, nachdem auch sie eingestiegen sind.
Schweizerische Bundesbahnen: Notentriegelung wohl mutwillig betätigt
Die Schweizerische Bundesbahnen geht deshalb davon aus, dass jemand die Notentriegelung kurz nach Abfahrt des Zuges mutwillig betätigte. Die entsprechenden Untersuchungen seien eingeleitet worden. Die betroffene Türe bleibe vorerst gesperrt.
Eine fehlerhafter Einklemmschutz hatte Anfang August dazu geführt, dass ein 54-jähriger Zugchef in Baden AG von einer Türe eingeklemmt wurde. Er wurde mehrere Kilometer mitgeschleift. Der Lokführer bemerkte den Unfall nicht. Der Zugchef starb an den Folgen seiner Verletzungen.