Sechseläuten: Zürcher Cafés dürfen nicht rausstuhlen
Am Sechseläuten dürfen mehr Cafés aus Sicherheitsgründen keine Aussenbestuhlung haben. Die Reaktionen der Betreiber sind gemischt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadtpolizei verbietet es einigen Cafés, am Sechseläuten rauszustuhlen.
- Begründet wird es mit Personengedränge und «gefährlichen Situationen».
- Einige Betreiber habe Verständnis dafür, andere können die Massnahme nicht nachvollziehen.
Der Böögg wird gebaut, erste Absperrgitter aufgestellt: Die Vorbereitungen für das Sechseläuten in rund zweieinhalb Wochen in Zürich laufen auf Hochtouren. Für einige Cafés gibt es aber Änderungen im Vergleich zum Vorjahr. So wurden die Regeln für die Terrassen geändert, wie «ZüriToday» berichtet.
Die Stadtpolizei hat das Gelände demnach einer Sicherheitsprüfung unterzogen. Dabei ging es vor allem darum, zu erkennen, wo es für die Menschenmassen zu Problemen kommen kann. «In der Vergangenheit ist es bei Grossanlässen an verschiedenen Orten zu Engpässen und Personengedränge gekommen», steht im Sicherheitskonzept der Stadt. Teilweise habe dies zu «für die Besucher gefährlichen Situationen» geführt.
Deswegen wurden nun einige Aussenplätze von Cafés gesperrt, sie dürfen also nicht weiter ihre Gäste draussen bedienen. Es sei keine neue Massnahme, sagt Stapo-Sprecher Pascal Siegenthaler, schon seit mehreren Jahren gebe es am Sechseläuten Boulevardcafé-Entzüge. Nun treffe es auch das Limmatquai, wo es in den vergangenen Jahren wegen der Engstellen Personenstaus gegeben habe. Weitere Boulevardcafé-Flächen würden reduziert.
Je nach Standort des Boulevardcafés gebe es zwei bis drei solcher Entzüge pro Jahr, sagt Siegenthaler. Diese würden bei Grossanlässen in Bereichen mit verengten Strassenbreiten ausgesprochen.
Bei den betroffenen Cafés gibt es unterschiedliche Reaktionen. Domenic Zembrod, CEO des Betreibers des Café Odeon, akzeptiert den Entscheid. Er darf am Sechseläuten keine Aussenbestuhlung haben. Er hofft, dass man bei anderen Grossveranstaltungen einen Weg finde, der «sämtlichen Bedürfnissen entspricht».
Café-Betreiberin: Für die Sicherheit ist es besser
Das Gran Café Motta ist weniger betroffen und muss nur auf die zweite Reihe an Tischen verzichten. Dort sei es in der Vergangenheit für die Kellner schwierig gewesen, durchzukommen. Deswegen und auch weil sonst Sanitäter im Notfall nicht schnell seien, habe man Verständnis.
Der Umsatz werde natürlich darunter leiden, sagt Yasmin Vega vom Gran Café Motta. Doch für die Sicherheit sei es besser.
Stapo: Jeder Entzug wird geprüft
Wenig Verständnis hat dagegen Peter Rosenberger, Inhaber des Belcafé im Bellevue-Rondell. «Das Crowd Management wird jedes Jahr restriktiver», es sei nicht wirklich nachvollziehbar. Er nervt sich, dass er auch am Züri-Fäscht keine Aussenbestuhlung haben durfte, es aber etliche Stände gab. «Diejenigen, die das ganze Jahr vor Ort sind, müssen räumen, damit andere Platz haben.»
Sein Café hat jedoch keine speziellen Auflagen für das Sechseläuten bekommen. Es stünden aber bereits seit zwei Wochen Absperrgitter davor.
Stapo-Sprecher Siegenthaler erklärt: «Jeder Entzug und jede Einschränkung erfolgt nach eingehender Prüfung.» Der Grundsatz sei: nur so viel Entzug wie nötig und so wenig wie möglich. Er sagt auch: «Oft gibt es die Möglichkeit von Kompensationsangeboten.»