Seco-Untersuchung: So locken Händler mit falschen Rabattangaben
Aufgepasst beim Online-Shopping: Eine Seco-Untersuchung zeigt, dass viele Händler bei den Vergleichspreisen tricksen. Auch bekannte Unternehmen sind darunter.
Das Wichtigste in Kürze
- In Online-Shops werden oftmals falsche Vergleichspreise angegeben.
- Auch bekannte Firmen verwenden offenbar irreführende Preisvergleiche.
- Die Behörden haben mindestens 15 Strafanzeigen eingereicht.
Wo Rabatt drauf steht, ist nicht immer auch Rabatt drin. Oder jedenfalls nicht so viel, wie Firmen ihre Kunden oft glauben lassen. Denn: Bei den Aktionen werden oft irreführende Vergleichspreise angegeben.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und die Kantone nahmen letztes Jahr die Richtigkeit der Preisangaben von Online-Shops unter die Lupe. Insgesamt kontrollierten die Behörden 644 Fälle. Davon beanstandeten sie schliesslich mehr als 300.
Behörden reichen mindestens 15 Strafanzeigen ein
Dem Konsumentenmagazin «Saldo» zufolge handelt es sich bei vielen Shops, die falsche Vergleichspreise angaben, um bekannte Firmen: beispielsweise die Coop-Töchter Livique und Bau + Hobby, Brack, Hornbach, Möbel Pfister, Lipo oder Bader.
In dem Zusammenhang wurden sogar schon Strafanzeigen gegen grosse Unternehmen eingereicht. Insgesamt sind es mindestens 15 Anzeigen: sechs im Kanton Waadt, sieben im Kanton Genf und zwei in Winterthur ZH.
Betroffen ist unter anderem Decathlon: Ganze 20 Preisvergleiche soll der Sportartikel-Händler falsch angegeben haben.
Gegenüber «Saldo.ch» streitet Decathlon eine bestehende Strafanzeige gegen das Unternehmen jedoch ab. Auch Dell und Vedia dementieren, dass gegen sie Strafanzeige eingereicht wurde. Dies widerspricht jedoch den Angaben der Genfer Behörden.
Beim Computer-Hersteller wurden 21 irreführende Vergleichspreise aufgedeckt, beim Versandhaus 20.
Offenbar gehen die Westschweizer Behörden härter gegen Firmen vor, die im Internet falsche Preise angeben. Denn in der Deutschschweiz wurden lediglich zwei Strafanzeigen in Winterthur ZH eingereicht: nämlich gegen die Möbelgeschäfte Casmart und Wendt.
Stattdessen gibt es oftmals Nachkontrollen, gebührenpflichtige Beanstandungen oder die Drohung einer Anzeige.