Coronavirus: Was passiert jetzt mit unverkauften Corona-Masken?
Die Schweiz beendet die Maskenpflicht im Kampf gegen das Coronavirus. Während die Produktion zurückgefahren wird, bleibt der Detailhandel auf Masken sitzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat lässt die Maskenpflicht im ÖV und im Gesundheitswesen fallen.
- Ein Schweizer Hersteller warnt davor, seine Maskenproduktion einzustellen zu müssen.
- Die meisten Detailhändler verzeichnen einen Nachfragerückgang.
Der Bundesrat beendet das Coronavirus – zumindest die Massnahmen zur Bekämpfung der Epidemie. Nacht weitgehenden Lockerungen Mitte Februar fielen am Freitag auch die Isolationspflicht und die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. Der Mundnasenschutz wird somit künftig – wenn überhaupt – freiwillig im Sinne der Eigenverantwortung getragen. Masken dürften damit zum Ladenhüter werden.
Der grösste Schweizer Maskenhersteller Flawa in Flawil SG hat bereits auf die Lockerungen reagiert. Das Unternehmen produziert jetzt nur noch Spezialanfertigungen mit Sichtfenster für Hörbehinderte. Die Produktion gewöhnlicher Masken rentiere nicht mehr, da sie mit ausländischen Produkten nicht mehr konkurrenzfähig sei, so Geschäftsführer Claude Rieser.
In der SRF-«Tagesschau» vom Mittwochabend erklärte er: «Je mehr die Materialkosten zurückgehen, umso stärker fallen die Lohnkosten ins Gewicht.»
Flawa produzierte im Frühjahr 2020 als erstes Schweizer Unternehmen Schutzmasken zur Eindämmung des Coronavirus. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab dem Hersteller dafür eine Abnahmegarantie, die inzwischen ausgelaufen ist.
Schweizer Hersteller warnt vor Produktions-Stopp
Das BAG prüft nun eine permanente Abnahmegarantie, damit die Schweizer Produktion von Masken auch zukünftig möglich sein sollte. Ansonsten droht ein Verkauf der Maschinen.
Und was geschieht mit den übrigen Masken im Detailhandel? Dort zeigt sich je nach Laden ein unterschiedliches Bild.
Aldi Suisse schreibt auf Anfrage von Nau.ch, der Bedarf an Masken habe abgenommen. Dennoch wolle man auch weiterhin Masken und Desinfektionsmittel anbieten. «Wir haben die Beschaffung der betroffenen Produkte entsprechend angepasst.»
Masken wegen Coronavirus bleiben im Angebot
Die Migros teilt mit: «Es ist noch offen, was mit den Überbeständen passieren wird. Sicherlich hängt dies auch von der Entwicklung im kommenden Herbst ab.»
Anders bei Coop: «Aktuell befindet sich die Nachfrage nach Masken auf hohem Niveau.» Man werde die weitere Entwicklung beobachten, heisst es.
Und auch Lidl verzeichnet eine stabile Nachfrage. «Wir möchten auch weiterhin sicherstellen, dass sich jeder, der möchte, mit Hygieneartikeln ausstatten kann», sagt eine Sprecherin. Aber: Man setzte auch auf Rabatt-Aktionen.