Silvio Berlusconi im Alter von 86 Jahren verstorben
Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi musste am Montag erneut ins Spital. Jetzt ist er im Alter von 86 Jahren verstorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Silvio Berlusconi ist am Montag in Mailand verstorben.
- Der italienische Ex-Ministerpräsident musste zuvor erneut ins Spital.
- Sein Zustand hatte sich zuletzt drastisch verschlechtert.
Erst noch kam die Nachricht, der frühere italienische Ministerpräsident musste erneut ins Spital. Jetzt ist klar: Silvio Berlusconi (†86) ist tot.
Zuvor berichtete die Zeitung «Reppublica», dass sich der Zustand von Berlusconi am Montag drastisch verschlechterte. Daraufhin sei er in die Klinik San Raffaele in Mailand gebracht worden. Auch seine Kinder waren vor Ort.
Silvio Berlusconi litt an Leukämie
Bereits Anfang April musste Berlusconi wegen einer Lungenentzündung ins Spital. Zudem wurde er wegen einer chronischen Leukämie behandelt. Er lag rund zwei Wochen auf der Intensivstation. Nach rund 45 Tagen konnte er die Klinik wieder verlassen.
Doch dann vor wenigen Tagen musste Berlusconi wieder ins Krankenhaus. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich immer weiter.
In den Jahren 1994 bis 2011 war der rechtspopulistische Politiker insgesamt viermal italienischer Ministerpräsident. Er war der Gründer der konservativen Regierungspartei Forza Italia. Der Milliardär hatte in den vergangenen Jahrzehnten die Politik in Italien wie kein zweiter bestimmt, zugleich aber auch extrem polarisiert.
Steuerhinterziehung und «Bunga-Bunga»-Prozess
Im Zusammenhang mit einer Strafe wegen Steuerhinterziehung wurde er 2013 aus dem Parlament ausgeschlossen. In den folgenden Jahren durfte er keine öffentlichen Ämter ausüben. Er klagte dagegen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Zuletzt war er Abgeordneter im Senat, der kleineren der zwei Parlamentskammern in Rom.
Im März 2015 wurde er im «Bunga-Bunga»-Prozess um Sex mit minderjährigen Prostituierten und Amtsmissbrauch in letzter Instanz freigesprochen. Auch ein Folgeverfahren wegen Zeugenbestechung endete mit einem Freispruch. Seiner Beliebtheit bei vielen Italienern taten die Konflikte mit dem Gesetz aber keinen Abbruch.
Im Zuge der Finanzkrise hatte er 2011 endgültig als Ministerpräsident abtreten müssen. Immer wieder versuchte er das politische Comeback für ein Spitzenamt. Doch die rauschende Rückkehr auf die ganz grosse Bühne gelang dem «Cavaliere» nicht – auch sein letzter Traum, Staatspräsident zu werden, platzte Anfang 2022.