Simonetta Sommaruga verspricht Lösungen für Familien und Kinder
Die geplante 5er-Regel für private Treffen würde vor allem Familien hart treffen. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga verspricht Lösungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat will die Corona-Regeln in der Schweiz drastisch verschärfen.
- Dazu gehört auch die geplante 5er-Regel, die vor allem Familien hart trifft.
- Simonetta Sommaruga hat nun aber Lösungen für Kinder und Familien versprochen.
Der Bundesrat hat am Dienstag geplante schärfere Corona-Massnahmen für die ganze Schweiz verkündigt. Neu soll die schweizweite Sperrstunde um 19 Uhr beginnen und an Sonntagen alles geschlossen bleiben. Ausserdem ist eine Fünf-Personen-Regel für private Treffen geplant.
Die 5er-Regel sorgt dabei vor allem bei Familien für Wut im Bauch. In der «Rundschau» vom Mittwochabend signalisierte die Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga nun aber einen gewissen Spielraum für Ausnahmen bei Kindern.
Die SP-Bundesrätin sagte nämlich, dass gewisse Präzisierungen in der detaillierten Verordnung am Freitag folgen würden. «Die Frage wie man mit den Kindern umgeht und bis zu welchem Alter sie als Kinder zählen, wird nochmals präzise angeschaut.» Wenn man selber Kinder habe, so Sommaruga, wisse man, dass diese sich treffen möchten.
Romandie soll bei Unterstützungen nicht benachteiligt werden
Die Bundespräsidentin äusserte sich auch zur unzufriedenen Romandie. Die Westschweizer Kantone hatten einen Teil-Lockdown und wollten jetzt eigentlich wieder öffnen. Entsprechend verärgert zeigt man sich ennet dem Röstigraben.
Sommaruga begründete den Entscheid, die Massnahmen auf die ganze Schweiz anzuwenden damit, dass die Corona-Zahlen in der Westschweiz vor der geplanten Öffnung «auch nicht mehr weiter sinken und auf einem zu hohen Niveau stagnieren».
Sie versprach in der Sendung aber, dass Kantone, «die früh mit harten Massnahmen eingriffen und wirtschaftlich in einer schwierigen Situation waren» – jetzt bei allfälligen neuen Unterstützungen nicht benachteiligt würden.
Simonetta Sommaruga: «Bundesrat war sicher nicht perfekt»
Sommaruga blickte in dem Gespräch am Mittwochabend auch selbstkritisch auf die letzten Monate zurück. Sie meinte etwa, die Absprachen im Föderalismus bei einer Pandemie anspruchsvoll seien und als sie die Kantone im Oktober nach Bern holte, habe sie gemerkt, dass es so nicht weitergehen könne.
Man habe dann wieder Massnahmen ergriffen und das gemacht, was möglich gewesen sei. «Wir werden das einst im Rückblick endgültig beurteilen müssen», so Sommaruga.
Die SP-Politikerin gestand dabei auch Fehler ein: «Der Bundesrat war sicher nicht perfekt. Aber er hat versucht vieles gutzumachen und die Balance zu suchen, und das ist uns nicht schlecht gelungen. Aber man hätte sicher auch das eine oder andere besser machen können.»