Skigebiet verdient jährlich 100'000.- mit Schwarzfahrern
Skifahren ist ein teurer Spass – das ruft Betrüger auf den Plan. Eine Walliser Skistation erwischt jedes Jahr 500 Schwarzfahrer.
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Das Wichtigste in Kürze
- Einige Skifahrerinnen und Skifahrer leihen sich die Skipässe von Bekannten aus.
- Das kann teuer werden: Schwarzfahrern drohen hohe Bussen.
- Der Skistation Verbier VS bringt das jedes Jahr mehr als 100'000 Franken ein.
Skiferien in der Schweiz werden immer teurer. Die Preise der Tickets für Bergbahnen und Skilifte sind schweizweit um 3,3 Prozent gestiegen.
Für manche Wintersportler ist offenbar die Versuchung gross, sich die Saisonabos von Bekannten auszuleihen, um Geld zu sparen. Allerdings rechnen sie wohl nicht damit, dass der Betrug schnell auffliegen kann.
Kameras erfassen Kleider und Gesicht
So gehen den Kontrolleuren in Verbier VS regelmässig Schwarzfahrerinnen und Schwarzfahrer, die mit fremden Skipässen unterwegs sind, ins Netz.
«Es ist immer das Gleiche: Einige fangen an zu weinen, einige entschuldigen sich, andere drohen uns», sagt Kontrolleur François Micheli im Westschweizer Fernsehen RTS. «Aber das gehört zum Job.»
Um den Betrügern auf die Schliche zu kommen, wurden in den Drehkreuzen Kameras installiert. Jedes Mal, wenn jemand diese passiert, wird ein Foto geschossen.
Anhand der Bilder ist auch eine Rückverfolgung möglich, Kleider oder Gesicht werden einem bestimmten Skipass zugeordnet.
Der Kontrolleur kommt zum Einsatz, wenn die Merkmale nicht mit den vorherigen Fotos, die zum registrierten Skipass gehören, übereinstimmen.
Bussen bringen Skiort 100'000 Franken ein
In der Skistation Verbier VS werden so jährlich 500 Schwarzfahrer erwischt. Das sind im Durchschnitt drei bis vier pro Tag.
Den Betrügern drohen Bussen zwischen 100 und 400 Franken. Die Skistation verdient so jährlich mehr als 100'000 Franken.
Die betroffenen Personen werden jedoch nur selten angezeigt. Denn die Bergbahnen sind als private Unternehmen nicht dazu verpflichtet.
Nur, wenn die Schwarzfahrer sich weigern, zu zahlen, oder handgreiflich werden, kommt es zur Anzeige.
Anders sieht es im öffentlichen Verkehr aus: Wer mit einem Swisspass fährt, der jemand anderem gehört, begeht eine Straftat und muss mit einer Anzeige rechnen. Da es sich um staatliche Unternehmen handelt, sind die Kontrolleure Beamte und zeigen Betrüger systematisch an.