Immer mehr Skigebiete schliessen – jetzt macht auch Uri dicht
Das Wichtigste in Kürze
- Innerrhoden, Zürich und St. Gallen schliessen ab dem 22. Dezember ihre Skigebiete.
- Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in den Kantonen zurzeit zu hoch.
- Sobald sich die Situation bessert, könnten die Skilifte wieder geöffnet werden.
Mit Appenzell Innerrhoden hat ein weiterer Kanton beschlossen, den Skigebieten ab dem 22. Dezember keine Bewilligung mehr zu erteilen. Der Kanton erfüllt die vom Bundesrat festgelegten Voraussetzungen nicht, wie die Standeskommission am Samstag mitteilte.
Voraussetzung für die Erteilung von Bewilligungen ist unter anderem das Vorliegen eines bewilligten Schutzkonzepts. Zudem werden die epidemiologische Lage im Kanton sowie die Kapazitäten in den Spitälern, beim Contact Tracing und den Testungen beachtet.
Zürich schliesst Skigebiete
Auch Zürich entscheidet sich dazu, die Skigebiete zu schliessen. «Die epidemiologische Lage erlaubt in der momentanen Situation keinen Skibetrieb», schreibt der Kanton am Samstagmittag in einer Mitteilung. Der Betrieb von Wintersportanlagen muss deshalb per 22. Dezember bis auf weiteres eingestellt werden.
Neun Betreiber von Wintersportanlagen im Kanton Zürich hatten ein entsprechendes Gesuch eingereicht, wie es in der Mitteilung des Regierungsrates heisst.
St. Gallen zieht nach – Fernunterricht für Mittelschulen
Auf die Innerschweiz und Zürich folgen am Nachmittag auch die Ostschweizer Kantone: Nach Appenzell Innerrhoden hat am Samstag auch die St. Galler Regierung beschlossen, den Skigebieten ab dem 22. Dezember keine Bewilligung mehr zu erteilen.
Die epidemiologische Lage erlaube den Betrieb nicht länger und in den Spitälern könnten ausreichende Kapazitäten nicht sichergestellt werden, sagte der St. Galler Gesundheitschef Bruno Damann am Samstag vor den Medien.
Die St. Galler Regierung hat am Samstag noch weitere Massnahmen bekannt geben: Schulen ab der Sekundarstufe II müssen wegen der Ausbreitung des Coronavirus nach den Weihnachtsferien auf Fernunterricht umstellen. Davon betroffen sind Berufsschulen und die Mittelschulen.
Uri schliesst sich anderen Zentralschweizern an
Der Kanton Uri hat am Samstag entschieden, den Skigebieten vom 22. bis am 29. Dezember keine Bewilligung für das Betreiben von Skianlagen zu erteilen. Die Gefahr von Unfällen und somit einer noch stärkeren Belastung des Gesundheitswesens solle damit gesenkt werden.
Der Entscheid sei in Absprache mit den anderen Zentralschweizer Kantonen erfolgt, heisst es in einer Mitteilung der Urner Regierung.
Die neun Urner Skigebiete hätten dem kantonalen Sonderstab Covid-19 zwar termingerecht Schutzkonzepte für den Skibetrieb eingereicht. Diese seien geprüft und als bewilligungsfähig beurteilt worden. Gegen eine Bewilligung sprächen jedoch die herrschende epidemiologische Lage und die verfügbaren Spitalkapazitäten.
Neuinfektionen in Appenzell Innerrhoden zu hoch
Die aktuelle Lage im Kanton Appenzell Innerrhoden und in der Region genügten diesen Voraussetzungen nicht, heisst es im Communiqué. Die Zahl Corona-Neuinfektionen im 7-Tages-Durchschnitt liege deutlich über dem Schweizer Durchschnitt. Bei der Reproduktionszahl lag der Wert am 16. Dezember bei über 1,3, schweizweit liegt der Durchschnitt bei rund 1,15.
In der Intensivmedizin ist Appenzell Innerrhoden auf die Nachbarkantone angewiesen. In St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden seien die Belegungen der Intensivbetten in den Spitälern schon seit einiger Zeit hoch. Die hohen Fallzahlen führten auch dazu, dass das Contact-Tracing derzeit nicht vollumfänglich durchgeführt werden könne.
Die Skilifte in Appenzell Innerrhoden müssen ab dem 22. Dezember ihren Betrieb einstellen. Die Skigebiete würden wieder geöffnet, sobald dies die Entwicklung zulasse, schreibt die Innerrhoder Regierung.
Bergbahnen können für Personen, die Bergwanderungen unternehmen wollen, offenbleiben. Schlitten dürfen keine mehr transportieren werden.