So heftig wütete Sturmtief Brigitte in der Südschweiz
Das Wichtigste in Kürze
- Das Sturmtief Brigitte zog am Wochenende über grosse Teile der Schweiz.
- Besonders das Tessin bekam dabei grosse Regenmengen ab.
- Viele Gewässer traten über die Ufer, es kam zu Murgängen und Überflutungen.
Es war ein stürmisches Wochenende für Teile der Schweiz. Sturmtief Brigitte brachte vor allem am Samstag grosse Regenmengen in die Kantone Tessin, Uri, Glarus, Graubünden und Wallis.
Im Kanton Uri regnete es in der Nacht auf Samstag so stark, dass die A2 überschwemmt werden musste. Dies, um Dammbrüche der Reuss zu verhindern. Zwischen Beckenried NW und Erstfeld UR ging deshalb bis am Samstagnachmittag nichts mehr.
Nach dem Abschluss der Aufräumarbeiten konnte die A2 dann aber wieder freigegeben werden.
Der Diesbach im Kanton Glarus schwoll am Wochenende ebenfalls innert kurzer Zeit stark an. Dank rasch eingeleiteten Hochwasserschutzmassnahmen konnten grössere Schäden aber verhindert werden. Wie die Kantonspolizei Glarus schreibt, standen über 100 Feuerwehrleute im Einsatz.
13 Menschen mussten vorübergehend evakuiert werden, Strassen- und Eisenbahnverbindung waren zeitweise gesperrt. Am Montag floss der Diesbach aber grösstenteils bereits wieder in geordneten Bahnen.
Am Montag dauerten die Aufräumarbeiten in Diesbach GL noch an. Adolf Tschudi vom Wald- und Landwirtschaftsdepartement Glarus lobte den Einsatz vom Wochenende: «Die Leute vor Ort haben blitzsauber reagiert und alles richtig gemacht.»
Über 400 Millimeter Niederschlag im Tessin
Besonders heftig traf es die Sonnenstube der Schweiz. Im Tessin fiel mancherorts vom Freitag bis Sonntagmittag über 420 Millimeter Regen pro Quadratmeter, wie SRF Meteo schreibt. Der Lago Maggiore trat über die Ufer, und die Zugstrecke auf den Monte Generoso wurde von umgestürzten Bäumen blockiert.
Auch der Fluss Ticino beschäftigte die Tessiner Feuerwehr am Wochenende. Wegen Überflutungen musste sie mehrmals ausrücken.
Passsperrungen und überflutete Fussballplätze
Diverse Pässe mussten übers Wochenende geschlossen werden, so etwa Susten, Nufenen, Simplon, Grimsel, Klausen und San Bernardino. Der Gotthard-Pass blieb gemäss Astra wegen eines Murgangs bis am Sonntagmorgen gesperrt, da das schlechte Wetter die Aufräumarbeiten behinderte.
Auf dem Furkapass kam es am Samstag ebenfalls zu einem Murgang, weshalb der Autoverlad vorübergehend eingestellt werden musste.
Auch in Teilen des Wallis gab es heftige Regenfälle zu verzeichnen. Die Messstation Binn VS mass die höchste Niederschlagsmenge seit 1864: 265 Milimeter in 24 Stunden, wie die Walliser Kantonspolizei in einer Medienmitteilung schreibt. Die Rhone führte ebenfalls viel Wasser mit sich, trat aber nicht über die Ufer.
Ein Fussballplatz in Lalden VS wurde überflutet. Personen kamen gemäss der Walliser Kapo aber keine zu schaden. Mehrere Nebenstrassen waren unpassierbar.
Erdrutsche gab es laut Polizei vor allem im Oberwallis.