So schlimm kann das Leben in einer WG sein
Es ist eine praktische Lösung für Sparfüchse und Studierende: Statt einer ganzen Wohnung nur ein Zimmer mieten. Doch das WG-Leben hat auch seine Schattseiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit den steigenden Mietpreisen werden WGs für viele immer attraktiver.
- Doch wie es in der Wohngemeinschaft zu und hergeht, ist nichts für Zartbesaitete.
- Nau.ch-Leserinnen und -Leser packen über ihre schlimmsten Geschichten aus.
Die Mietpreise steigen, Wohngemeinschaften (WGs) boomen. Schliesslich wohnt es sich deutlich günstiger, wenn man sich die Wohnung mit anderen teilt. Doch nicht alle sind fürs WG-Leben gemacht – ganz zum Elend ihrer Mitbewohnerinnen und Mitbewohner.
Kürzlich ärgerte sich bei Nau.ch eine junge Frau, weil ihre Mitbewohnerin in einer Zürcher WG lange und laut Sex hat. Ein Mitbewohner hatte sogar die Zeit gestoppt.
Das ist natürlich nicht die einzige Horror-Geschichte aus Schweizer WGs. Nau.ch hat die schlimmsten Anekdoten zusammengetragen.
Mitbewohnerin stellt Puff-Matratze als Sofa in die WG
Übles erlebt hat zum Beispiel Nau.ch-Leserin Jenny Surber* (32) in einer WG in Bern. «Ich habe einmal mit einer zusammengewohnt, deren Eltern ein Puff hatten», erinnert sie sich. «Dort benutzten sie Matratzen mit schwarzem Lederbezug.»
So weit, so gut. Doch als Surber einzieht, stellt sie fest: «Meine Mitbewohnerin hatte so eine Matratze einfach bei uns in die WG gestellt – als Sofa!» Woher das «Sofa» wirklich kam, erfuhr sie durch eine andere Mitbewohnerin.
«Als ich das hörte, war ich mega schockiert und angeekelt. Solange die Matratze drin war, ging ich eigentlich gar nie gross ins Wohnzimmer», erinnert sie sich. Sie selbst besass «zum Glück» ein eigenes Sofa. «So konnten wir dann gut argumentieren, dass ein richtiges Sofa besser ist als eine Matratze.»
Mitbewohner wäscht sich nur mit Mehl
Auch der Basler Frederik Schmid* (27) hat einiges zu erzählen. «Ich hatte einen Mitbewohner, der sich nicht wusch. Nur mit Mehl», sagt er. «Sein Zimmer stank bestialisch, er roch, als wäre er obdachlos.»
In der WG geputzt habe er auch nie. «Er fand, es sei nicht gemeinschaftsfördernd oder sozial, das von ihm zu verlangen. Echt irr!»
Doch damit nicht genug: In der Neun-Personen-WG lebt noch ein zweiter Typ, der oft «etwas unfrisch» riecht, wie Schmid erzählt. «Er übernachtete oft im Garten.»
Eines Nachts während einer WG-Party klingelt es – Schmids Mitbewohnerin macht auf und lässt den Mann herein. «Sie dachte, er gehört sicher zu den anderen beiden, die jeweils ein wenig riechen.»
Nur: «Diesmal war es wirklich ein Obdachloser, der einfach nicht mehr gehen wollte. Wir mussten ihm mit der Polizei drohen, damit er sich endlich aus dem Staub machte!»
Bierkrug-Pinkler sorgt für Ärger
Adrian Bühler* (26) lebte mit zwei Kumpels in einer WG an der Zürcher Goldküste. Und erlebte dort Ekliges.
«Ein Kollege hatte sein Schlafzimmer im oberen Stock des Reihenhauses. Weil er nachts zu faul war, um aufs WC im unteren Stock zu gehen, pinkelte er einfach in einen Bier-Masskrug.»
Diesen habe er dann tags darauf – immerhin abgewaschen – wieder in die Küche gestellt. «Das ist doch trotzdem widerlich», klagt Adrian.
Doch damit nicht genug. Denn selbst wenn es der Mitbewohner mal ins Badezimmer schafft, geht's daneben. «Er hat teilweise ins Brünneli gepinkelt. Wer am nächsten Morgen die Zähne putzte, erlebte eine stinkende Überraschung.»
Mittlerweile haben die drei Kumpels die WG aufgelöst.
Wohnung bebt wegen WG-Sex
WG-Ärger gab es auch bei Luca Theiler* (22) in der Stadt Bern. «Meine Mitbewohnerin hat ihren Freund über Wochen bei uns wohnen lassen. Gratis und ohne uns zu fragen», erinnert er sich.
Die Stimmung ist ohnehin schon etwas angespannt, deshalb will er sie nicht konfrontieren. «Ich dachte mir zuerst, das ist bestimmt nur vorübergehend.» Doch die Wochen verstreichen – und der Freund bleibt.
Das Problem: «Wir hatten zu viert nur ein winziges Badezimmer. Also mussten wir uns morgens immer koordinieren, damit sich vor der Arbeit oder Uni alle parat machen konnten.» Schon zu dritt ist es schwer, doch zu viert noch mühsamer.
Hinzu kommt, dass die beiden nicht gerade diskret sind. «Einmal sass ich tagsüber im Wohnzimmer, als plötzlich die ganze Wohnung bebte. Zuerst war ich völlig perplex, aber dann merkte ich, dass sie lautstark Sex hatten.»
Das Tüpfelchen auf dem i: «Meine Mitbewohnerin sagte mir eines Tages, ich könne morgens zu einer bestimmten Zeit nicht ins Bad. Da sei schon ihr Freund drin. So dreist – er zahlte keinen Rappen!»
«Zum Glück» zieht die Mitbewohnerin und damit auch ihr Freund bald darauf aus.
*Namen von der Redaktion geändert