So sehen Krankenschwestern für ihn aus

Murielle Flury
Murielle Flury

Lausanne,

An der Universität Lausanne sorgt ein Professor mit klischeehaften Abbildungen in einem Buch für Anästhesiefachleute für Furore.

«Es ist traurig. Frauen werden als Sexobjekte dargestellt», protestiert Léonore Porchet.
«Es ist traurig. Frauen werden als Sexobjekte dargestellt», protestiert Léonore Porchet. - Univeritätsspital Lausanne

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Professor am Univeristätsspital in Lausanne VD sorgt mit umstrittenen Abbildungen im Lehrbuch für Furore.
  • Die Frauen werden als Sexobjekt dargestellt.

Für Aufruhr sorgt derzeit ein Standardwerk der Anästhesie von Eric Albrecht, Professor am Universitätsspital Lausanne (Chuv). Zwei Abbildungen im Buch lösten die negative Kommentarwelle aus: Sie sollen bestimmte Regeln erläutert werden. Aber: Die Krankenschwestern auf den Bildern sind nahezu nackt.

Und nicht nur das: Auf einem weiterem Bild ist eine Frau mit blonden Haaren und rotem Lippenstift abgebildet. Ihre Position erinnert an eine Untersuchung beim Frauenarzt – doch sie ist komplett nackt.

«Auf diesen Bildern werden Krankenschwestern als vollbusige Schlampen dargestellt», so Porchet.
«Auf diesen Bildern werden Krankenschwestern als vollbusige Schlampen dargestellt», so Porchet. - Universitätsspital Lausanne

Sexobjekt

Eine spezifische Technik der Anästhesie soll die Abbildung veranschaulichen. Doch die Bilder verwirren eher, denn warum sind beide Hände der liegenden Frau an der Bahre angemachtund wieso wird die Frau in einem Kostüm dargestellt, das eher an ein Fetisch-Outfit erinnert?

«Es ist traurig. Frauen werden als Sexobjekte dargestellt», protestiert Léonore Porchet in der Westschweizer Zeitung «Le Régional» am Donnerstag. «Auf diesen Bildern werden Krankenschwestern als vollbusige Schlampen dargestellt», so Porchet.

Abbildungen austauschen!

«Mit dieser Art von Bildern ermutigen wir, auch unfreiwillig, dass die Rolle der Krankenschwester nicht ernst genommen wird. Sie sind jedoch hoch qualifiziert und unentbehrlich für unser Gesundheitssystem», antwortet Alberto Mocchi, Generalsekretär der Waadtländer Sektion des Schweizerischen Berufsverbands für Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner. «Wir fordern, dass dieses Bild aus dem Buch entfernt wird.»

«Es tut mir wirklich leid», entschuldigt sich Eric Albrecht in der Wochenzeitung. «Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 2015 war mir nicht bewusst, dass durch das Buch bestimmte Gefühle verletzt werden könnten.» Es sei bereits entschieden worden, die Bilder zu entfernen und sie in der nächsten Ausgabe zu ersetzen.

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