So steht es um die Sicherheit der Street Parade in Zürich
Wegen Terrorgefahr mussten die Taylor-Swift-Konzerte in Wien abgesagt werden. Nun steht auch in Zürich ein Grossanlass bevor. Wie sicher ist die Street Parade?
Das Wichtigste in Kürze
- Hunderttausende Techno-Fans werden heute in Zürich erwartet.
- Nach den Terrorplänen in Wien wird nun über die Sicherheit der Street Parade diskutiert.
- Eine kurzfristige Absage des Anlasses sei jederzeit möglich, so der Veranstalter.
Zum 31. Mal rollen heute Samstag die Love Mobiles durch Zürich. Für die Street Parade sind hochsommerliche Temperaturen angesagt. Hunderttausende Fans der elektronischen Musik strömen jeweils ans Zürcher Seebecken.
Ab 14 Uhr soll sich das erste der 28 Love Mobiles auf der zwei Kilometer langen Route in Bewegung setzen. Schon eine Stunde davor starten diverse DJs ihre Sets auf acht Bühnen entlang der Route vom Utoquai zur Enge. Die diesjährige Street Parade steht unter dem Motto «Prefer:Tolerance».
In den letzten Jahren schätzten die Organisatoren die Anzahl Besucherinnen und Besucher jeweils auf rund 900'000. Die Zürcher Technoparade ist somit die weltweit grösste Technoparty. Abgesehen von der coronabedingten Pause wurde sie seit 1992 jedes Jahr durchgeführt. Bei der ersten Ausgabe waren noch 2000 Tanzwütige dabei.
Kurzfristige Absage der Street Parade jederzeit möglich
Nach den bekannt gewordenen Anschlagsplänen gegen die Konzerte von Taylor Swift und die Pride in Zürich im Juni wurden Fragen zum Anti-Terror-Konzept der Street Parade laut. Die Stadtpolizei Zürich ist dabei federführend. Sprecherin Judith Hödli erklärt auf Anfrage von SRF, dass die Geschehnisse um die Pride in Zürich oder jüngst in Wien in die Vorbereitungen auf die Street Parade einfliessen.
Entsprechend werde das Sicherheitsdispositiv erlassen. Es werde ein Grossaufgebot im Einsatz stehen; mit teils schwer bewaffneten Einsatzkräften auf den Strassen und Sondereinheiten zu Wasser und zu Luft. Zudem sicherten mobile Fahrzeugsperren die Hotspots der Parade.
Schon seit 2019 stehen jeweils mobile Fahrzeugsperren an diversen Orten wie den Zugängen zum Sechseläutenplatz.
Stefan Epli, Leiter der Gesamtkommunikation der Parade, erklärt, dass die Bekämpfung von Terroranschlägen seit Jahren Teil des Sicherheitskonzepts sei. Dieses sei zusammen mit Stadt, Kanton und Bund erarbeitet worden und werde jährlich mit den aktuellen Begebenheiten verfeinert.
Eine kurzfristige Absage des Grossanlasses, wie diese Woche bei den Taylor-Swift-Konzerten in Wien, wäre jederzeit möglich, gaben die Organisatoren zudem gegenüber der «NZZ» an.
NDB: Terrorbedrohung bleibt erhöht
Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB), der die Terrorbedrohung in der Schweiz einschätzt, will derweil nicht auf einen Einzelfall eingehen. Gegenüber SRF heisst es, dass sie Terrorbedrohung erhöht bleibe, sich aber in den letzten Monaten «akzentuiert» habe.
Spontane Gewaltakte mit einfachen Mitteln, verübt von dschihadistisch inspirierten Einzeltätern, blieben das wahrscheinlichste Bedrohungsszenario. Jedoch böten hierzulande auch Grossveranstaltungen für Dschihadisten attraktive Gelegenheiten für einen Anschlag, so der NDB.
Die Parade endet in der Regel ungefähr um 22 Uhr. Bis Mitternacht wird auf den Bühnen entlang der Route noch Musik gespielt. Danach wird an den zahlreichen Partys in Zürcher Clubs weiter getanzt.
