So wollen Bergbahnen lange Warteschlangen verhindern
Das Wichtigste in Kürze
- Bergbahnen dürfen ab dem 6. Juni wieder den Betrieb aufnehmen.
- Die Schutzkonzepte variieren dabei von Bahn zu Bahn.
- Auch bei limitierten Passagierzahlen sollen lange Warteschlangen verhindert werden.
Ab dem 6. Juni dürfen alle Bergbahnen in der Schweiz wieder Gäste empfangen. Im Schutzkonzept des Seilbahnverbandes ist weder eine Maskenpflicht, noch eine Limitierung der Passagiere vorgesehen.
Das gibt den Bergbahnen eine gewisse Freiheit, die zu unterschiedlichen Konzepten führt. Doch die Unternehmen befinden sich im Zwiespalt. Beschränkt man die Passagierzahlen und riskiert lange Warteschlangen oder setzt man aufs mühsame Tragen von Schutzmasken?
Keine Maskenpflicht
Klar ist, dass nur die allerwenigsten Bergbahnen das Tragen einer Schutzmaske voraussetzen werden. Da die 2-Meter-Regel in einer vollgepackten Gondel aber nicht umgesetzt werden kann, wird es vielerorts eine Maskenempfehlung geben. Auf Anfrage bei verschiedenen Bergbahnen in der Schweiz wird dies gleich mehrmals bestätigt.
Die Angst, dass sich Unbekannte ohne Maske in eine Gondel drängen könnten, bleibt aber bestehen. Deshalb setzt man auf dem Titlis ab dem 6. Juni mehr Gondeln als normalerweise ein. «Wer miteinander reist, soll auch zusammen in eine Gondel», ist Peter Reinle, Leiter des Marketings bei den Titlis Bergbahnen, überzeugt.
Limitierte Personenkapazität auf dem Stockhorn
Doch nicht überall ist das machbar - in grossen Seilbahnen befinden sich teilweise mehrere Dutzend Personen. Deshalb hat die Stockhornbahn beschlossen, die Personenkapazität auf die Hälfte zu beschränken. «Bei Bedarf werden wir vom Halbstundentakt auf den Viertelstundentakt wechseln», sagt Geschäftsführer Stefan Schmid.
So sollen lange Wartezeiten bestmöglich vermieden werden. Ob eine Anpassung der Abfahrtsintervalle tatsächlich notwendig sein wird, werde sich erst noch zeigen. «Wir haben selten lange Warteschlangen und gehen davon aus, dass wir die Gäste zeitnah befördern können», meint Schmid.
Solidarität und Eigenverantwortung bei den Bergbahnen
Auch im Wallis, genauer gesagt in Zermatt, will man Kabinen und Gondeln bei grossem Andrang nur teilweise füllen. Dank den sehr hohen Kapazitäten würden dadurch aber keine längeren Wartezeiten entstehen, verspricht Mathias Imoberdorf von den Zermatter Bergbahnen.
Das Unternehmen appelliert aber auch an die Solidarität und Eigenverantwortung seiner Passagiere. «Jeder Gast hat die Möglichkeit, eine Gondel oder Kabine auszulassen, wenn sich darin bereits zu viele Leute befinden», sagt Imoberdorf.
Die Verantwortung der Bevölkerung zu überlassen hat sich in den vergangenen Wochen im öffentlichen Verkehr bereits bewährt. Ob Gleiches für die Bergbahnen, wo das Gedränge oft noch grösser ist, gesagt werden kann, wird sich Anfangs Juni zeigen.