Spital Wetzikon: Viele Handwerker gehen leer aus!
Die Nachlassstundung für das Spital Wetzikon ist bewilligt. Gläubiger der Baufirma, darunter viele Handwerker, müssen mit hohen Verlusten rechnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Dem Spital in Wetzikon wird nun Zeit eingeräumt, um ein Sanierungskonzept umzusetzen.
- Der drohende Konkurs der Steiner AG konnte abgewendet werden.
- Allerdings bringt die Rettung hohe Verluste für viele Handwerker mit sich.
Das Bezirksgericht Hinwil hat kürzlich die definitive Nachlassstundung für das GZO Spital Wetzikon genehmigt. Diese Massnahme gibt dem finanziell angeschlagenen Spital die nötige Zeit, um ein Sanierungskonzept zu entwickeln.
Geplant ist, dass die Anleihegeber auf 65 bis 70 Prozent ihrer insgesamt 170 Millionen Franken Investition verzichten.
Lösung durch Firmenverkauf
Wie die Steiner AG mitteilt, wird das Immobilienentwicklungsgeschäft für 27 Millionen Franken an die Genfer Firma m3 Immobilier verkauft. Diese Entscheidung wurde bereits vom Nachlassgericht, dem Bezirksgericht Zürich, genehmigt.
Die Muttergesellschaft, die indische Hindustan Construction Company Ltd. (HCC Group), wird die finanzielle Verantwortung für die strittigen Grossprojekte übernehmen.
Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, stehen die Bauarbeiten am Spital seit dem 8. Mai still. Handwerker, die als Subunternehmer für die Steiner AG tätig waren, warten seit April auf die Begleichung ihrer Rechnungen.
Hohe Verluste für Gläubiger
Die Steiner AG geht davon aus, dass die Forderungen der Gläubiger zwischen 150 und 190 Millionen Franken liegen. Die 27 Millionen aus dem Verkauf decken diese Kosten nicht ansatzweise.
Laut Steiner-Sprecher Andreas Bantel müssen Gläubiger mit einer Rückzahlung von lediglich 5 bis 8 Prozent ihrer Forderungen rechnen.
Viele Handwerker müssen wohl oder übel davon ausgehen, dass sie leer ausgehen.