SRF: Darum berichtet Florian Inhauser ohne Schussweste aus Israel
Florian Inhauser ist als Sonderkorrespondent für SRF im Israel-Einsatz. Der erfahrene TV-Mann trägt – anders als deutsche Kollegen – keine Schutzweste.

Das Wichtigste in Kürze
- Wer regelmässig die «Tagesschau» guckt, sieht derzeit fast täglich Florian Inhauser am TV.
- Der Journalist ist als Israel-Sonderkorrespondent für die SRF-«Tagesschau» im Einsatz.
- SRF erklärt, warum Inhauser im Gegensatz zu deutschen Sprechern keine Schutzweste trägt.
Florian Inhauser (55) ist derzeit als Sonderkorrespondent für SRF im Einsatz. Ob Raketenangriffe auf Gaza, Pläne zur Bodenoffensive oder Äusserungen von Israel-Präsident Benjamin Netanjahu. Der langjährige TV-Profi schätzt aus Tel Aviv die Lage im Nahost ein.
Was auffällt: Inhauser berichtet stets ohne Schutzausrüstung. Auf einem Balkon filmt ihn eine Kamera, der Journalist trägt locker ein Hemd. In ähnlichen Outfits wird auch Nahost-Korrespondent Jonas Bischoff (35) jeweils zugeschaltet.
Bei den deutschen Kollegen sieht das ganz anders aus. So meldet sich etwa «Das Erste»-Reporterin Sophie von der Tann mit kugelsicherer Weste und Schutzhelm am Bildschirm. Ähnliche Bilder sind auf RTL, BildTV oder NTV zu sehen.
Sind die SRF-Leute genug geschützt?
Inhauser will sich auf Anfrage von Nau.ch nicht dazu äussern. Sein Arbeitgeber nimmt Stellung.
Mitarbeiter von SRF können selbst über kugelsichere Westen entscheiden
SRF stelle Mitarbeitenden, die in Kriegs- oder Krisengebieten eingesetzt werden, professionelle Schutzausrüstung zur Verfügung. «Die Entscheidung, wann die Schutzausrüstung getragen wird, fällen die betreffenden Mitarbeiter situativ. Sie können die aktuelle Gefahrenlage vor Ort am besten einschätzen.»
Inhauser und Co. hätten zudem die Möglichkeit, sich von hauseigenen Sicherheitsexperten beraten zu lassen. «Die Sicherheit vor Ort hängt unter anderem davon ab, ob Schutzräume bei einem Angriff rechtzeitig erreicht werden können.»
Im Gegensatz zum Aufenthaltsort der deutschen Journalisten «nahe des Gazastreifens» sei Tel Aviv «weiter entfernt». Darum: «Die Sicherheitslage gestaltet sich aktuell anders.»

Allerdings: In den letzten Tagen heulen auch in Tel Aviv immer wieder die Warnsirenen auf. Die israelischen Sicherheitskräfte meldeten zum Beispiel letzten Mittwoch einen Raketen-Alarm in der Küstenmetropole. So auch am Samstag.
Hautnah erlebte das auch Nahost-Korrespondent Jonas Bischoff. Er musste bei seiner Arbeit im Norden von Tel Aviv gar von einem Raketen-Alarm fliehen.
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Stefan Reinhart, Leiter Auslandskorrespondenten SRF, betonte damals, dass die Sicherheit «immer Priorität» habe. «Unsere Korrespondenten sind für Einsätze in solchen Gebieten sehr gut ausgebildet und vorbereitet.» An einen Abzug aus dem Kriegsgebiet denke man aktuell nicht.