Israel-Gaza-Krieg

Israel-Krieg: Kritiker werfen SRF Pro-Hamas-Berichterstattung vor

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus

Zürich,

Die Berichterstattung zum Israel-Krieg lässt Kritik am SRF laut werden. Sie sei zu einseitig, finden einige. Das Medium weist die Vorwürfe zurück.

Israel-Krieg
Der Israel-Krieg hält Europa seit Wochen in Atem. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Krieg zwischen Israel und Palästina wütet weiter.
  • Das SRF wird derzeit für seine Berichterstattung kritisiert – sie sei einseitig.
  • Der Sender weist diese Vorwürfe entschieden zurück.

Während dem Israel-Krieg wird das Schweizer Radio- und Fernsehen (SRF) in den sozialen Medien mit Vorwürfen konfrontiert. Der Sender berichte einseitig über den Konflikt, so der Tenor der Kritikerinnen und Kritiker. Und zwar zugunsten der Hamas.

Ein Beispiel dafür sehen einige bei der SRF-Berichterstattung über die Explosion in einem Spital in Gaza. Es ist bis heute unklar, wer dafür verantwortlich ist – fest steht nur, dass ein Objekt eingeschlagen ist.

Israel krieg
Ein Spital im Gazastreifen wurde am Dienstag im Israel-Krieg von einer Rakete getroffen. - keystone

Israel gibt der Terrororganisation Islamischer Dschihad die Schuld. Die Hamas dagegen beschuldigt Israel. Beide Seiten könnten von dem Angriff profitieren, so Beobachtende, doch es zeichnet sich ab, dass wohl nicht Israel dahintersteckt.

SRF-Chefredaktor wehrt sich

Nach der Explosion schrieb SRF, «laut Angaben der Hamas sind dabei mehrere hundert Personen ums Leben gekommen».

Kritisiert wird unter anderem, dass das Medienhaus über Angaben der Hamas im Israel-Krieg berichte. Der jüdische ‹Weltwoche›-Journalist David Klein schreibt dazu auf X: «Für SRF hat nicht die mörderische Hamas ein ‹Glaubwürdigkeitsproblem›, sondern die israelische Armee

Nach der Kritikwelle nimmt Chefredaktor Tristan Brenn auf X Stellung – und weist die Anschuldigungen zurück. So postet er als Beweis für eine ausgewogene Berichterstattung einen Screenshot der Push-Benachrichtigung von damals.

SRF
SRF-Chefredaktor Tristan Brenn zeigt mit einer Push-Nachricht, dass SRF nicht zugunsten der Hamas einseitig berichtet habe. - SRF

Dort steht: «Offenbar Hunderte Tote nach Explosion bei Spital in Gaza. Über die Ursache der Explosion gibt es bisher keine zuverlässigen Angaben.»

«Enttäuscht»

Die Kritik bricht damit jedoch nicht ab. Ein User kommentiert: «In den letzten Jahren hat das SRF durch einseitige Berichterstattung geholfen, das Land zu spalten. Ich bin grundsätzlich sehr enttäuscht vom SRF.»

Ein Account spricht von einem «Armutszeugnis». Die Medien seien mitverantwortlich für die Hetze gegen Israel. Ein anderer findet: «Zuerst recherchieren, dann pushen. Dass etwas passiert ist, bekommen wir auf 100 Kanälen mit, von euch erwarte ich Antworten.»

SRF weist Vorwurf, einseitig über Israel-Krieg zu berichten, zurück

Auf Anfrage von Nau.ch äussert sich SRF zu den Vorwürfen zum Israel-Krieg. «Den Vorwurf, einseitig über den Nahostkonflikt zu berichten, weisen wir zurück», so Mediensprecher Roger Muntwyler. Die journalistischen Angebote von SRF würden auf den Grundsätzen sachgerecht, vielfältig und unabhängig beruhen.

Verfolgen Sie die Geschehnisse im Israel-Krieg?

«Wir orientieren uns bei der Berichterstattung zum Nahostkonflikt zudem insbesondere an Kapitel 5.6 der Publizistischen Leitlinien», erklärt Muntwyler weiter.

Das Kapitel besagt Folgendes: Bei kriegerischen Ereignissen stamme der Grossteil der Mel­dungen aus Quellen, die mit der Veröffentlichung ein strategisches Ziel verfolgen. Es sei deshalb von zentraler Bedeutung, ihren Inhalt auf Plausibilität zu prüfen. Ebenso solle die Herkunft von Informationen deklariert und die unsichere Quellenlage explizit transparent gemacht werden.

Kommentare

User #5288 (nicht angemeldet)

Wer diese Geschichte glaubt, zahlt einen Taler.

User #5133 (nicht angemeldet)

Ich bin eine ehemalige SRF-Mitarbeiterin und kann das bestätigen! Ich durfte nie andere Quellen verifizieren, obwohl ich die Sprache spreche. Habe einen Maulkorb bekommen - durfte nicht über Israel schreiben, weil ich mich einmal kritisch äusserte. Mein damaliger Chef sitzt noch in einer hohen Position. Der Korrespondent damals hatte nur arabische Mitarbeiter und Quellen - aber das anszusprechen war verboten. In meiner letzten Position/Redaktion gab es einen antisemitischen Vorfall - dieser wurde auch unter den Tisch gekehrt. Die Person arbeitet noch dort und hat keinen Eintrag in ihr HR-Dossier bekommen.

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