Israel-Krieg: Kritiker werfen SRF Pro-Hamas-Berichterstattung vor
Die Berichterstattung zum Israel-Krieg lässt Kritik am SRF laut werden. Sie sei zu einseitig, finden einige. Das Medium weist die Vorwürfe zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Krieg zwischen Israel und Palästina wütet weiter.
- Das SRF wird derzeit für seine Berichterstattung kritisiert – sie sei einseitig.
- Der Sender weist diese Vorwürfe entschieden zurück.
Während dem Israel-Krieg wird das Schweizer Radio- und Fernsehen (SRF) in den sozialen Medien mit Vorwürfen konfrontiert. Der Sender berichte einseitig über den Konflikt, so der Tenor der Kritikerinnen und Kritiker. Und zwar zugunsten der Hamas.
Ein Beispiel dafür sehen einige bei der SRF-Berichterstattung über die Explosion in einem Spital in Gaza. Es ist bis heute unklar, wer dafür verantwortlich ist – fest steht nur, dass ein Objekt eingeschlagen ist.
Israel gibt der Terrororganisation Islamischer Dschihad die Schuld. Die Hamas dagegen beschuldigt Israel. Beide Seiten könnten von dem Angriff profitieren, so Beobachtende, doch es zeichnet sich ab, dass wohl nicht Israel dahintersteckt.
SRF-Chefredaktor wehrt sich
Nach der Explosion schrieb SRF, «laut Angaben der Hamas sind dabei mehrere hundert Personen ums Leben gekommen».
Kritisiert wird unter anderem, dass das Medienhaus über Angaben der Hamas im Israel-Krieg berichte. Der jüdische ‹Weltwoche›-Journalist David Klein schreibt dazu auf X: «Für SRF hat nicht die mörderische Hamas ein ‹Glaubwürdigkeitsproblem›, sondern die israelische Armee.»
Nach der Kritikwelle nimmt Chefredaktor Tristan Brenn auf X Stellung – und weist die Anschuldigungen zurück. So postet er als Beweis für eine ausgewogene Berichterstattung einen Screenshot der Push-Benachrichtigung von damals.
Dort steht: «Offenbar Hunderte Tote nach Explosion bei Spital in Gaza. Über die Ursache der Explosion gibt es bisher keine zuverlässigen Angaben.»
«Enttäuscht»
Die Kritik bricht damit jedoch nicht ab. Ein User kommentiert: «In den letzten Jahren hat das SRF durch einseitige Berichterstattung geholfen, das Land zu spalten. Ich bin grundsätzlich sehr enttäuscht vom SRF.»
Ein Account spricht von einem «Armutszeugnis». Die Medien seien mitverantwortlich für die Hetze gegen Israel. Ein anderer findet: «Zuerst recherchieren, dann pushen. Dass etwas passiert ist, bekommen wir auf 100 Kanälen mit, von euch erwarte ich Antworten.»
SRF weist Vorwurf, einseitig über Israel-Krieg zu berichten, zurück
Auf Anfrage von Nau.ch äussert sich SRF zu den Vorwürfen zum Israel-Krieg. «Den Vorwurf, einseitig über den Nahostkonflikt zu berichten, weisen wir zurück», so Mediensprecher Roger Muntwyler. Die journalistischen Angebote von SRF würden auf den Grundsätzen sachgerecht, vielfältig und unabhängig beruhen.
«Wir orientieren uns bei der Berichterstattung zum Nahostkonflikt zudem insbesondere an Kapitel 5.6 der Publizistischen Leitlinien», erklärt Muntwyler weiter.
Das Kapitel besagt Folgendes: Bei kriegerischen Ereignissen stamme der Grossteil der Meldungen aus Quellen, die mit der Veröffentlichung ein strategisches Ziel verfolgen. Es sei deshalb von zentraler Bedeutung, ihren Inhalt auf Plausibilität zu prüfen. Ebenso solle die Herkunft von Informationen deklariert und die unsichere Quellenlage explizit transparent gemacht werden.