Raketen-Angriffe auf Israel – darum zieht SRF Mitarbeiter nicht ab
Jonas Bischoff und Anita Bünter berichten für SRF aus Tel Aviv. Derzeit werde die Lage als sicher genug eingeschätzt, so SRF zu Nau.ch.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei SRF-Korrespondenten berichten aus Tel Aviv.
- Der Sender prüfe die Lage ständig.
In der «Tagesschau» vom Dienstagabend wurde Nahost-Korrespondent Jonas Bischoff (35) live aus Tel Aviv zugeschaltet. Dabei berichtete er von Raketen-Angriffen im Norden der Stadt. Er und sein Team mussten sich in einem Treppeneingang in Sicherheit bringen. Bischoff filmte die Situation mit seinem Handy.
Zurück in ihrem Hotel in Tel Aviv sei es immer wieder zu Raketen-Alarm gekommen. Das Team von SRF habe sich schlussendlich in den Schutzraum des Hotels zurückgezogen und von dort aus gearbeitet. «Das war nicht besonders angenehm, aber zumindest war es dort sicher», so der Nahost-Korrespondent.
Jonas Bischoff und seine Frau Anita Bünter (35) berichten seit Sommer 2021 für SRF aus dem Nahen Osten. Seit Samstag erleben sie den Krieg in Israel hautnah mit.
SRF: «Schicken niemanden in Zone, in der Schüsse fallen»
Wie SRF auf Anfrage von Nau.ch mitteilt, hat man aktuell keine Pläne, die Mitarbeiter aus dem Kriegsgebiet abzuziehen. Stefan Reinhart, Leiter Auslandskorrespondenten SRF: «Die Sicherheitslage in Israel überprüfen wir laufend und sehr genau. Im Moment lässt diese einen Einsatz von Anita Bünter und Jonas Bischoff in Israel zu.»
Reinhart betont: Die Sicherheit und das seelische und körperliche Wohlergehen der Korrespondenten hat «immer Priorität». «Unsere Korrespondenten sind für Einsätze in solchen Gebieten sehr gut ausgebildet und vorbereitet.»
Die SRF-Reporter würden meistens mit lokalen Mitarbeitern zusammenarbeiten. «Diese haben ein gutes Netzwerk, können auch die Sicherheitslage abschätzen oder Kontakte vermitteln.»
In Zürich kümmere sich zudem SRF-Auslandplaner Ben Huwyler um Anita Bünter und Jonas Bischoff. «Er prüft ständig, ob und wie sich die Lage vor Ort verändert. Wir schicken niemanden in eine Zone, in der es klar gefährlich ist, wo noch Kämpfe herrschen oder Schüsse fallen.»
Am wichtigsten sei aber die Einschätzung der Korrespondenten selber – mit Bezug auf ihr Netzwerk vor Ort. «Dann kennen wir die Newslage genau, wissen, was im Land passiert.»
EDA rät vor Reisen nach Israel ab
Das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat eine Reisewarnung für Israel erlassen.
Die Swiss führt heute Donnerstag einen dritten Evakuierungsflug durch, wie die Airline am Mittwochnachmittag mitteilte.
Wie die vorherigen Sonderflüge ist der Flug ausschliesslich über eine spezielle Hotline buchbar. Das EDA hat diese an die Auslandschweizer und Schweizer Reisende in Israel kommuniziert.
Kämpfer der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas haben Israel am Samstag, 7. Oktober, angegriffen. Auch die Metropole Tel Aviv, in der sich das SRF-Team derzeit befindet, wurde zum Ziel.
Die israelische Arme reagiert mit Gegenstössen. Beide Seiten haben hunderte Tote und tausende Verletzte zu beklagen.