SRF-Moderatorin: Schlitten-Verbot für Juden ist «in Ordnung»
In Davos dürfen Juden keine Schlitten mieten – das sorgt für Empörung. Eine SRF-Mitarbeiterin hat mit dieser Massnahme allerdings kein Problem.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine SRF-Moderatorin hat sich zum Schlitten-Verbot für Juden in Davos geäussert.
- Ihrer Ansicht nach ist die Massnahme «in Ordnung» – denn die Gäste müssten Respekt zeigen.
- Der Sender distanziert sich derweil vom Kommentar seiner Mitarbeiterin.
Der Streit um die Schlittenvermietung an Juden im Bündner Ort Davos geht in die nächste Runde.
Bei einer Bergstation erhalten diese Gäste keine Sportgeräte mehr – «aufgrund diverser trauriger Vorfälle», begründen die Betreiber. Der Schweizer Israelitische Gemeindebund (SIG) bezeichnet dies als «diskriminierend und antisemitisch».
Nun giesst SRF-Moderatorin Natasha Ruf weiteres Öl ins Feuer, wie «Blick» berichtet. In einem Kommentar auf der Instagramseite von «Watson» schreibt sie: «Meiner Meinung nach ist das in Ordnung.» Und weiter: «Ansonsten ist es die Aufgabe der jüdisch-orthodoxen Gäste, sich respektvoll gegenüber der Gesellschaft zu verhalten.»
Sie spüre «die extreme Dominanz der jüdisch-orthodoxen Gäste», so die Moderatorin der Sendung «Signes». Die 37-Jährige hält fest: «Das ist traurig und ich erwarte von diesen Leuten Respekt.»
SRF distanziert sich von Äusserungen der Moderatorin
Die SRF-Frau hat den Kommentar zwar wieder gelöscht. Dennoch sorgen die Äusserungen für Wirbel.
Gegenüber dem «Blick» nimmt SRF Stellung zu den umstrittenen Aussagen und stellt klar: «Dieser Kommentar entspricht nicht den Ansichten von SRF und auch nicht den publizistischen Leitlinien. SRF distanziert sich klar von den Äusserungen.»
Die Mitarbeiterin entschuldige sich zudem in aller Form für den Kommentar. Man werde jetzt mit ihr über den Vorfall sprechen. Ruf selbst reagierte nicht auf eine entsprechende Anfrage.
Der Schlitten-Streit ist nicht das erste Ereignis dieser Art. Schon in der Vergangenheit kam es in Davos zu Zwischenfällen zwischen jüdisch-orthodoxen Gästen und Einheimischen.