SRF: Mögliche «Deville»-Nachfolger sorgen für Kritik
Dominic Deville wird ab Sommer die Satire-Show «Deville» nicht mehr moderieren. Das SRF favorisiert für die Nachfolge nur Männer, was zwei Komikerinnen stört.
Das Wichtigste in Kürze
- Moderator Dominic Deville der Satire-Show «Deville» auf SRF 1 wird ersetzt.
- SRF favorisiert als Nachfolger nur Männer, was zwei Schweizer Komikerinnen stört.
Ab dem 12. März 2023 wird die letzte Staffel der Satire-Show «Deville» auf SRF 1 zu sehen sein. Moderator Dominic Deville (48) verlässt danach die Sendung nach sieben Jahren. Nun sucht das SRF mögliche «Deville»-Nachfolger und hat wohl auch schon einige Favoriten.
«Wir suchen unterhaltsame Comedy und scharfzüngige Satire, die die Bedürfnisse der Zuschauerinnen und Zuschauer befriedigen», erklärte SRF-Comedy-Chef Tom Schmidlin «Blick».
Zwei Komikerinnen beschweren sich beim SRF
Laut CH Media favorisiert SRF aber nur «sympathische Männer, mit denen man gerne ein Bier trinken würde». Dazu gehören beispielsweise die Komiker Stefan Büsser, Patrick Karpiczenko und Gabriel Vetter. Dies berichtet der «Blick». Schmidlin sagte der «Schweizer Illustrierten» Folgendes über die Gerüchte zu möglichen Favoriten: «Zu den Konzepten und/oder den Künstlerinnen und Künstlern selbst geben wir aktuell keine Auskunft.»
Dies stört die zwei Schweizer Komikerinnen Patti Basler (46) und Lara Stoll (35) enorm. In einem öffentlichen Brief ans SRF kritisieren die beiden die männlichen Favoritenrollen. Die Komikerinnen haben das Schreiben an die SRF-Comedy-Abteilung, die Kulturchefin Susanne Wille und SRF-Direktorin Nathalie Wappler verschickt.
«Frauen sind ‹ein Versprechen für die Zukunft›, sie müssen sich nur noch etwas gedulden. Wenn der kränkelnde Patient SRF auf dem letzten Sterbebett liegt, wird man sie vielleicht holen. Die Palliativ-Pflege hat man schon immer gerne Frauen überlassen. Ich habe noch Hoffnung für den Sender», schreiben die Komikerinnen im Brief ans SRF.
Patti Basler und Lara Stoll sind die Einzigen, die sich dagegen wehren wollten. Gemäss dem Brief wird das so begründet: «Es ist schwierig für Frauen, sich diesbezüglich zu äussern, Kritik zu üben, da das SRF in seiner Funktion als öffentlich-rechtlicher Sender immer noch der einzige Player ist, der den Künstlerinnen im grösseren medialen Rahmen Aufträge zusprechen kann.»
Eines ist aber sicher, die «Deville»-Fans können sich noch ein letztes Mal beim Staffelfinale auf Dominic Deville freuen.