Stadt Lausanne wehrt sich gegen Entwaffnung von Polizei
In Lausanne sorgt die geplante Entwaffnung von Stadtpolizisten weiterhin für Diskussionen, nachdem sich die Verwaltung dagegen ausgesprochen hat.
Die geplante mögliche Entwaffnung von Stadtpolizisten gibt in Lausanne weiter viel zu reden. Am Freitag hat sich die Verwaltung der Waadtländer Hauptstadt klar gegen das Vorhaben ausgesprochen.
Das Parlament der Waadtländer Hauptstadt hatte kürzlich entschieden, dass die Stadtpolizei bei gewissen Einsätzen künftig keine Schusswaffen mehr tragen soll. Aufgrund der Emotionen und der Unruhe in der Bevölkerung und im Polizeikorps seit der Annahme dieses Postulats wolle sie unverzüglich ihre Position klären, schreibt die Stadtverwaltung am Freitag in einem Communiqué.
Sie habe das Polizeikorps in einem Schreiben darüber informiert, dass sie eine negative Antwort auf diesen Vorstoss geben werde und dass sie die Sicherheits- und Wirtschaftsdirektion beauftragt habe, in diesem Sinne zu antworten.
Grüner Gemeinderat fordert Einschränkung des Tragens von Schusswaffen
Eingereicht hatte das Postulat der Grünen-Gemeinderat Ilias Panchard. Er argumentiert, dass das Tragen von Schusswaffen deeskalierende Massnahmen erschwere.
Nur wer im Fall einer Schiesserei oder eines anderen Gewaltverbrechens eingreifen muss, soll noch eine Dienstwaffe tragen. Nachdem das Stadtparlament dem Postulat vor zwei Wochen mit grosser Mehrheit zugestimmt hat, muss die Stadtregierung nun Vorschläge zur Umsetzung liefern.
Anfang dieser Woche hatte sich bereits der Verband Schweizerischer Polizeibeamter (VSPB) besorgt über den Vorstoss der Grünen Partei geäussert. Das Waffentragen sei ein zentraler Bestandteil der Polizeiarbeit. Es diene in erster Linie dem Schutz der Bevölkerung sowie der Polizistinnen und Polizisten selbst, hiess es in einer Medienmitteilung vom Dienstag.
Die FDP Schweiz hat in der Zwischenzeit als Reaktion auf den Vorstoss aus Lausanne eine nationale Petition gegen die «Entwaffnung der Polizei» lanciert.